 
  Frost-Bakterien an australischen Weinreben entdeckt
Pseudomonas syringae verursacht große Schäden
Wissenschaftler der australischen University of Melbourne haben kürzlich einen Stamm des Bakteriums Pseudomonas syringae identifiziert, der Frostschäden an australischen Reben verursacht. Das Bakterium bildet ein Protein, das die Entstehung von Eiskristallen auslöst. In Europa und USA ist der Schaderreger ein alter Bekannter, in Australien wurde er jetzt zum ersten Mal nachgewiesen.Kaum zu glauben, aber wahr: Im sonnenverwöhnten Australien verursachen Frostschäden an landwirtschaftlichen Kulturen regelmäßig Verluste in Millionenhöhe. Davon betroffen sind auch Weinreben. Bereits bei Temperaturen knapp unter Null Grad können sich auf den Blättern Eiskristalle bilden, die die Zellwände zerstören und die Fruchtruten absterben lassen. Verantwortlich dafür sind aber nicht nur ungemütliche Temperaturen, sondern auch ein eiskeimbildender Stamm von Pseudomonas syringae, den Wissenschaftler der Universität Melbourne jetzt erstmals in Australien nachgewiesen haben. Ist dieser nicht auf den Reben vorhanden, können die Pflanzen weit tiefere Temperaturen ohne Schäden verkraften.
Die Forscher arbeiten nun daran, die Bakterien unschädlich zu machen. Beispielsweise indem die Bildung des verantwortlichen Proteins blockiert wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Bakterien abzutöten und durch einen anderen Bakterienstamm zu ersetzen, der keine eiskeimbildenden Proteine produziert.
Dass Eiskristalle für ihre Entstehung eine Art Saatkorn wie beispielsweise Ruß- oder Staubpartikel benötigen, ist bekannt. Die Keime können auch biologischen Ursprungs sein. Entsprechende Bakterien werden bereits zur Produktion von Kunstschnee in Skigebieten eingesetzt.
Bakterien, ein weites Feld für die Forschung
Gerade einmal knapp fünf Prozent aller auf der Erde vorkommenden Bakterien sind bisher beschrieben. Die verschiedenen Arten und Stämme sind vor allem als Krankheitserreger bei geschwächten Tieren und Pflanzen bekannt.
 
   
  