Ackerschmalwand verwendet Kalziumphosphat als Abwehr gegen Fressfeinde
In der Landwirtschaft gilt die Ackerschmalwand als Unkraut. Für Wissenschaftler ist sie dagegen eine unerschöpfliche Quelle für die genetische, molekularbiologische und physiologische Forschung. Vor kurzem entdeckte ein Team um Professor Maximilian Weigend vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn, dass auch die Ackerschmalwand Kalziumphosphat in ihren Haaren verwendet und damit ihren Blattlaus-Fressfeinden „Zähne zeigt“. Auch andere Pflanzen wie Rosenartige (Rosales), Raublattartigen-Gewächse (Boraginales) und Kreuzblütlerartigen (Brassicales) nutzen diesen Mechanismus.
Auch kleine und vermeintlich weiche Haare können scharfe Waffen sein
Bei Arabidopsis sind die Haare klein und vergleichsweise weich, der Mineralstoff befindet sich nur in den Spitzen. Die Mikroskopie-Aufnahmen der Bonner Wissenschaftler zeigen aufgespießte Blattläuse, für die die gehärteten Dornen ein Hindernis darstellen. Wenn die genetische Basis für die Ausbildung dieser Abwehrwaffen entschlüsselt werden kann, könnte man diesen Mechanismus in der Zukunft auch für die Zucht insektenresistenterer Kulturarten nutzen.
Quelle: Gabot.de