 
  
                11.11.2005
              
                      Forscher beklagt den „Export irrationaler Angstmacherei“
Die Weiterentwicklung des „Golden Rice“ ist gefährdet, obwohl jährlich 1 Million Menschen an Vitiamin-A-Mangel sterben.
In einem Interview mit der Agrarzeitung Ernährungsdienst kritisiert der Wissenschaftler Ingo Potrykus die Gentechnik-Hysterie, die mittlerweile auch auf einige Entscheidungsträger in der Dritten Welt überschwappt. So muss mittlerweile in Indien und auf den Philippinen auch dann zwei Jahre lang auf die Genehmigung von Freisetzungsversuchen gewartet werden, wenn kein ökologisches Risiko erkennbar ist. Dabei setzen die armen Länder Asiens große Hoffnungen auf gentechnisch veränderte Reissorten. Sie können dazu beitragen, dass in diesen Ländern nicht mehr jährlich etwa eine Million Menschen an Vitamin-A-Mangel sterben. Weitere 500 000 erblinden infolge des Vitaminmangels – die meisten von ihnen sind Kinder.Ingo Potrykus und sein Kollege Peter Beyer entwickelten 1999 eine Reissorte, die einen höheren Gehalt an Vitamin A enthält als herkömmliche Sorten. Dies gelang den deutschen Forschern durch die Einschleusung von Genen, die im Reiskorn die Bildung von Beta-Carotin anregen. Es wird im menschlichen Körper zu Vitamin A umgewandelt. Dabei setzen die armen Länder Asiens angesichts der großen Zahl von Menschen, die auf Grund des Vitiamin-A-Mangels erblinden oder sterben, große Hoffnungen auf die gentechnisch veränderten Reissorten.
Die als „Goldener Reis“ bekannt gewordene Sorte wurde ständig weiter verbessert. Der „Goldene Reis 2“ der Firma Syngenta enthält heute 23 mal so viel Vitamin A wie die erste Variante.
 
  