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Weltweite Anbauflächen gentechnisch veränderter Pflanzen 2011 in Millionen Hektar. Grafik: transgen.de
21.02.2012
Forschung & Technik

Entwicklungsländer setzen auf Gentechnik

Weltweit nutzen Landwirte leistungsfähige gv-Sorten, Europa bleibt bei der Entwicklung außen vor

Auch 2011 sind weltweit wieder mehr gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut worden. Die Flächen stiegen gegenüber 2010 um acht auf nunmehr 160 Millionen Hektar. Der Zuwachs war in den Entwicklungs- und Schwellenländern etwa doppelt so groß wie in den Industrieländern.

Die größten Flächensteigerungen mit fünf Millionen Hektar (plus 20 Prozent) gab es in Brasilien. Neben gv-Sojabohnen stehen dort inzwischen auch gv-Mais und gv-Baumwolle auf den Feldern. Die führenden Länder beim Anbau von gv-Sorten sind die USA mit 69 Millionen Hektar, gefolgt von Brasilien mit 30,3 Millionen Hektar und Argentinien mit 23,7 Millionen Hektar. Dahinter stehen Indien und Kanada mit jeweils rund zehn Millionen Hektar. Auch China, Paraguay, Pakistan, Südafrika und Uruguay sind noch in nennenswertem Umfang dabei. Neue Länder sind 2011 nicht hinzu gekommen. 

Alte und neue Kulturpflanzen

Der Trend zu gv-Sorten hielt vor allem bei denjenigen Kulturarten an, die schon seit Ende der 1990er Jahre auf dem Markt sind. Dabei handelt es sich um Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Raps. Hinzu kamen gv-Zuckerrüben in den USA und Kanada, gv-Papaya in Hawaii/USA und China sowie gv- Luzerne und gv-Zucchini in den USA. In geringem, nicht genau beziffertem Umfang baut China inzwischen gv-Tomaten, gv-Paprika und gv-Pappeln an. 

Der ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) erwartet, dass bis 2015 zehn weitere Länder mit der landwirtschaftlichen Nutzung von gv-Pflanzen beginnen. Schon im kommenden Jahr soll in den USA trockentoleranter gv-Mais wachsen. In Afrika werden bis 2017 ähnliche, an regionale Bedingungen angepasste gv-Maissorten angebaut. Auf den Philippinen ist ab 2013/14 der Anbau von vitaminangereichertem Golden Rice geplant.

Forschungsstandort gefährdet

Europa geht bei der Nutzung der Grünen Gentechnik einen durchaus umstrittenen Sonderweg. In der EU entwickelt sich die landwirtschaftliche Nutzung der Grünen Gentechnik gegen den weltweiten Trend. Die gesamte europäische GVO-Anbaufläche beträgt lediglich 115 000 Hektar. Gv-Mais wird in nennenswertem Umfang nur in Spanien und Portugal angebaut. 

Und erst kürzlich hat die BASF Plant Science beschlossen, die Unternehmenszentrale ihres Agrarforschungszentrums in die USA zu verlagern. In Schweden und Deutschland wurden nur auf jeweils einem Feld gv-Kartoffeln mit veränderter Stärkezusammensetzung (Amflora) angebaut. 

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