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Mais wird in Malawi in Monokulturen angebaut. Foto: CropLife International
20.01.2011
Forschung & Technik

Biodiversität auf dem Acker bringt Ertragssicherheit

Malawi: Mineraldünger und Fruchtwechsel – eine erfolgreiche Alternative zur Maismonokultur

In Malawi setzt ein Umdenken ein. Die Bauern erkennen, dass schon ein mäßiger Einsatz von Düngemitteln den Maisertrag um das Doppelte steigert. Zudem wächst in einer Fruchtfolge mit Stickstoff bindenden Leguminosen auch die Ertragssicherheit. Damit verbessert sich die Existenzgrundlage der Landwirte. Das haben vergleichende Untersuchungen im afrikanischen Malawi ergeben. Diese einfachen Maßnahmen tragen dazu bei, die Entwicklung der malawischen Landwirtschaft nachhaltiger und die Ernährung ausgewogener zu gestalten. Auch die Versorgungssicherheit wird erhöht.

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft und die steht auf eher wackeligen Beinen. Den Bauern fehlen die finanziellen Mittel um Mineraldünger zu kaufen. Das hat zur Folge, dass die Böden verarmen. Bleibt auch der Regen aus, lässt sich in der vornehmlich betriebenen Maismonokultur kein nennenswerter Ertrag mehr erzielen.

Subventionen auf Dünger

2005 stand Malawi am Rande einer Hungersnot. Doch mittlerweile kann das Land sogar Mais exportieren. Denn seit ein paar Jahren fördert die Regierung den Maisanbau durch Subventionen auf Düngemittel und Saatgut.

Versuche zur Fruchtfolgegestaltung

Im Zuge dieses Regierungsprogramms zur Ernährungssicherung wurden auch weitergehende Untersuchungen durchgeführt, um den Anbau von Mais in Monokultur mit Fruchtfolgen von Mais und Hülsenfrüchten zu vergleichen. Dazu baute man Mais in Monokultur ohne Düngemitteleinsatz an. Zum Vergleich wurde der Mais in Monokultur sowie in Fruchtfolgen und Mischkulturen mit einjährigen Leguminosen wie Erdnuss oder Sojabohne und mit so genannten ausdauernden Leguminosen wie Straucherbsen mit Stickstoff-Düngern gedüngt. 

Düngemittel steigern und sichern Erträge

Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Internet auf www.pflanzenforschung.de mitteilt, ergaben diese Versuche schon bei mäßigem Düngemitteleinsatz eine Verdoppelung des Ertrages. Darüber hinaus brachte eine Fruchtfolge mit gedüngtem Mais und ausdauernden Leguminosen bei gleicher Ertragsmenge einen deutlich höheren Eiweiß-Ertrag als eine gedüngte Maismonokultur. Das wurde möglich, weil die Leguminosen wesentlich mehr Eiweiß enthalten als der Mais. Beim Anbau in Fruchtfolge lag der durchschnittliche Eiweiß-Ertrag um 50 bis 70 Prozent über dem der Maismonokultur. Zusätzlich ergaben sich finanzielle Vorteile, da die Leguminosen nicht mit Stickstoff gedüngt werden müssen.

Die Fruchtfolge mit einjährigen Leguminosen führte zwar auch zu einem höheren Eiweiß-Ertrag, die Ertragsmenge blieb jedoch um ein Viertel hinter der Maismonokultur zurück. Beim Anbau von Mais in einer Mischkultur zeigten sich solche Vorteile nicht.

Die Versuche machten auch deutlich, dass Düngung zu stabileren Erträgen führt und die Ertragssicherheit steigert: Die größten Ertragsschwankungen traten beim Mais in Monokultur ohne Düngung auf. 

Bauern denken um

Die Bauern reagieren auf diese Ergebnisse sehr eindeutig. Mehr als die Hälfte bevorzugt die Fruchtfolge mit gedüngtem Mais und ausdauernden Leguminosen, ein Drittel eine Fruchtfolge mit gedüngtem Mais und einjährigen Leguminosen.

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