Wissenschaftlern ist es gelungen, das Genom des pilzlichen Krankheitserregers zu entschlüsseln, der zum Maisbeulenbrand führt.
Dass die Genomanalyse neue Wege eröffnet, um die Mechanismen der Infektionskraft krankheitserregender Organismen zu entschlüsseln, haben laut Prof. Dr. Hans-Werner Mewes, Direktor des Instituts für Bioinformatik am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg, die Untersuchungen einer internationalen Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Instituts ergeben. Im Erbgut des Pilzes wurden unerwartete Eigenschaften entdeckt, die für ein krankhaftes Geschehen durch solche Organismen verantwortlich sind. So konnte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Regine Kahmann vom Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg in dem Pilz 12 spezifische Gruppen von benachbarten Genen (Clustern) identifizieren. Sie codieren für kleine Proteine mit bisher unbekannten Funktionen. Die Entfernung dieser Cluster veränderte die Infektionskraft von U. maydis. Allerdings reichte das Spektrum vom kompletten Verlust der Virulenz bis hin zu ihrer Erhöhung an der Wirtspflanze, dem Mais.
* Das Genom des Pilzes besteht aus 20,5 Megabasen und enthält 6 900 Protein-codierende Gene.