Aber schwache Preise drücken auf die Stimmung der Erzeuger
Nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes erzielte der Winterweizen mit durchschnittlich 7,8 Tonnen pro Hektar einen um 0,4 Tonnen höheren Ertrag als im Vorjahr. Das Mittel der letzten fünf Jahre lag bei 7,5 Tonnen. Winterweizen war mit knapp 3,1 Millionen Hektar die wichtigste Ackerkultur. Die Wintergerstenerträge lagen auf der 1,2 Millionen Hektar großen Anbaufläche im Mittel bei 6,7 Tonnen (Vorjahr 6,5 Tonnen), Winterroggen bei 5,8 Tonnen (Vorjahr 5,4 Tonnen) und Winterraps bei 3,8 Tonnen (Vorjahr 3,7 Tonnen). Sommergerste und Sommerweizen liegen mit 5,5 beziehungsweise 6,2 Tonnen je Hektar leicht unter dem Ergebnis von 2012. Der Anbauumfang beider Kulturen war deutlich geringer, weil in diesem Winter weniger Getreide erfroren ist, und entsprechend weniger durch Sommergetreide ersetzt werden musste.
Wetter oft Zünglein an der Waage
Voraussetzungen für die guten Erträge waren unter anderem eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen sowie der gezielte Schutz der Kulturen vor Krankheiten, Unkräutern und Schädlingen. Unberechenbar ist hingegen das Wetter, das auch 2013 manche Überraschung bereithielt und zu den unterschiedlichen Ernteergebnissen beigetragen hat. Nach einem allgemein sehr späten Frühjahrsbeginn folgten kühle Wochen. Regional gab es Starkniederschläge mit anschließendem Hochwasser. In anderen Regionen wurde es besonders ab Juli sehr trocken.
Bereits vor der Ernte zeichneten sich deutlich fallende Preise für Getreide ab. So auch bei Roggen. Das veranlasste zahlreiche Landwirte, nicht die Körner zu ernten, sondern schon vor der Reife die ganze Pflanze als sogenannte Ganzpflanzensilage zur Rinderfütterung oder als Substrat in Biogasanlagen einzusetzen. Die Landwirte hoffen im Verlauf der nächsten Monate auf höhere Börsenkurse, damit die guten Erträge auch zufriedenstellende Erlöse einbringen.
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