iStock-841828966.jpg
Die Wilde Möhre bildet dekorative Blütenschirme. Foto: iStock
18.10.2023
Haus & Garten

Doldenblütler als Zierpflanzen

Dekorative Blütenschirme für die Gartengestaltung

Die hübschen Blütenschirme von Doldenblütlern sind aus vielen kleinen Einzelblüten zusammengesetzt und bilden bei der Gartengestaltung einen schönen Kontrast zu schlanken, aufstrebenden Pflanzen.

Die Doldenblütler (Apiaceae), auch Doldengewächse genannt, sind eine große Pflanzenfamilie in der Ordnung der Doldenblütlerartigen (Apiales). Die Familie umfasst nahezu 4000 Arten und über 400 Gattungen.

Überblick über die Familie der Doldenblütler

Bei den meisten Arten in der Familie der Doldenblütler handelt es sich um krautige Pflanzen, die charakteristischerweise ausdauernd sind, das heißt mindestens zweijährig. Viele Speisepflanzen sind darunter, zum Beispiel Möhre, Pastinake und Fenchel, aber auch Kräuter und Gewürze wie Petersilie, Liebstöckel, Dill, Koriander oder Kümmel. Daneben gibt es aber auch giftige Arten wie den Gefleckten Schierling den Wasserschierling oder die Hundspetersilie.

Und der Riesen-Bärenklau beispielsweise gehört zu den Pflanzen mit phototoxischer Wirkung. Das heißt, dass seine Pflanzenstoffe unter Einfluss von Sonnenlicht starke Hautreaktionen auslösen können, die Verbrennungen ähneln. Daher sollten seine imposanten Blütendolden am besten aus der Ferne bewundert werden. Wenn überhaupt – denn Gartenexperten raten, die Blüten vor der Samenbildung zu kappen und die Pflanzen mitsamt der Wurzel zu entfernen. Auch andere Verwandte aus der Familie sind phototoxisch, sodass es sich empfiehlt, beim Hantieren mit diesem Pflanzen stets Gartenhandschuhe zu tragen. Als reine Zierpflanzen haben zum Beispiel die Elfenbeindistel und die Sterndolde größere Bedeutung. Aber auch weniger elegante Doldenblütler wie die Wilde Möhre oder der Echte Pastinak, die Urform der Pastinake, sind in naturnahen Gärten sehr beliebt.

Pluspunkte von Doldengewächsen

Die vielblütigen Dolden schweben mal luftig-locker, mal kompakt auf den Stängeln. Das macht sie immer zu einem besonderen Blickfang und ergibt einen schönen Kontrast zu schlanken, aufstrebenden Gartenpflanzen. Auch das oft eingeschlitzte, farnartige Laub ist sehr dekorativ. Im winterlichen Beet sind die Samenstände außerdem wertvolle Strukturbildner. Und durch unterschiedliche Blütezeiten der einzelnen Arten kann die Freude an den hübschen Blütenschirmen vom Frühjahr bis in den Spätherbst anhalten. Nicht zu vergessen, dass auch die Freude bei Insekten groß ist, wenn sie über die gesamte Gartensaison hinweg reichlich Futter finden. Da die Doldengewächse in der Natur in den verschiedensten Lebensbereichen – vom Wald bis zu sonnigen Freiflächen – vorkommen, finden sich auch für jeden Standort im Garten die passenden Arten.

Arten für verschiedene Standorte

  • Für sonnige Standorte mit humosem Boden eignet sich beispielsweise die Kaschmirdolde (Selinum wallichianum). Ihre weißen Schirmblüten können bis zu 20 Zentimeter Durchmesser erreichen und zeigen sich von Juni bis August.
  • Der Bergfenchel (Seseli gummiferum) bevorzugt gemäß seines natürlichen Verbreitungsgebiets auf felsigen Steilküsten und Schotterhängen trockene, durchlässige Böden in der prallen Sonne und fühlt sich auch in Steingärten wohl. Die blaugrauen, gefiederten Blätter mit derber Struktur färben sich im Herbst gelb bis bronzefarben. Zwar ist die Staude heimisch, aber in Deutschland selten anzutreffen. Daher steht sie auf der roten Liste.
  • Ideal für schattige Gartenbereiche mit trockenem Boden, zum Beispiel an Gehölzrändern, ist die Bibernelle (Pimpinella saxifraga), auch Pimpernelle genannt. Sie zeigt ihre weißen Blütendolden von Juni bis Oktober. Die Wurzeln der heimischen Staude können im Frühjahr oder Herbst zu Heilzwecken geerntet werden.
  • Für schattige Lagen mit frischem Boden ist dagegen der Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris) bestens geeignet. Die Pflanze wird stattliche 150 Zentimeter hoch und blüht von Juli bis September.
  • Feuchte Standorte im halbschattigen Garten mag auch der Meisterwurz (Peucedanum ostruthium). Die Wurzel der Pflanze galt schon im Mittelalter als Allheilmittel, weshalb sie auch „Ginseng der Alpen“ genannt wird. Während die Staude üblicherweise etwa 100 Zentimeter Höhe erreicht, bleibt zum Beispiel die Sorte „Daphnis“ mit 60 Zentimeter kleiner und besticht mit ihrer Vielzahl an weißen Doldenblüten und gelbbuntem Laub.
  • Gelbe Blütenschirme hat beispielsweise das sichelblättrige Hasenohr (Bupleurum falcatum). Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober und versamt selbst im Garten, am liebsten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigen bis normalen, nährstoffarmen Böden.
  • Fast unermüdliche Dauerblüher für den halbschattigen Bereich sind Sterndolden. Sie zeigen ihre meist rosafarbenen Blüten von Mai bis Oktober. Auch in dunklem Rot ist die Sterndolde erhältlich. Die haltbaren Blüten eignen sich besonders gut für Trockensträuße.

Weitere Beiträge

Hier finden Sie weitere interessante Inhalte.

wilde_moehre_516064124m_istock.jpg
Magazin
Schule & Wissen
31.10.2019
Wilde Möhre, Teosinte und Co.
GMH_2020_12_01.jpg
Magazin
Haus & Garten
23.05.2023
Stauden für Hitze und Trockenheit
istock-1257756163.jpg
Magazin
Haus & Garten
21.09.2021
Kugeldisteln – Blütenbälle für das Gartenbeet
iStock-1044050858.jpg
Magazin
Haus & Garten
28.06.2022
Kornblumen für den naturnahen Garten
iStock-1360308990.jpg
Magazin
Haus & Garten
15.09.2022
Blumensamen ernten und lagern
chrysanthemen_1176219421l_istock.jpg
Magazin
Haus & Garten
05.11.2020
Bunte Spätblüher Chrysanthemen