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Schneeglöckchen und Winterlinge gehören zu den sehr früh blühenden Zwiebelblumen. Foto: iStock
31.10.2023
Haus & Garten

Jetzt Frühblüher für Bienen pflanzen

Futterquellen für Wild- und Honigbienen

Im zeitigen Frühjahr ist das Nahrungsangebot für Wild- und Honigbienen begrenzt. Wer die nützlichen Insekten unterstützen möchte, kann im Herbst verschiedene Frühblüher pflanzen.

„Im Herbst schon an den Frühling denken“ ist das Motto für einen bienenfreundlichen Garten. Denn jetzt ist Pflanzzeit für Blumen und Bäume, die bereits sehr früh im Folgejahr Nektar und Pollen bieten und damit Bienen helfen, im Frühjahr viele starke Nachkommen aufzuziehen.

Weidengewächse für Sandbienen

Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. So benötigt etwa die Frühe Sandbiene (Andrena praecox), die bereits Ende Februar oder Anfang März unterwegs ist, den eiweißreichen Blütenpollen von Weidengewächsen. Diese bevorzugen feuchte Sand- und Sandlehmböden als Standort, in denen die Sandbienen ihre Nester anlegen. So sind für die Wildbienen ergiebige Nahrungsquellen in unmittelbarer Nähe verfügbar.

Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse

Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse gehören zu den ersten Blühpflanzen, die Farbtupfer in den Garten zaubern. Das ist nicht nur schön fürs menschliche Auge, sondern hat auch einen Nutzen für Insekten: Das weiße Schneeglöckchen beispielsweise ist durch seine starke Reflektion des UV-Lichts deutlich für sie erkennbar. Dass Wildbienen und Co. ihren Weg finden, stellt zudem der Duft der Blüten sicher, der innen stärker als außen ist. Zwiebelblumen kommen am besten zwischen September und November unter die Erde. Wer sie nicht für die Gestaltung von Beeten oder als Unterpflanzung von Hecken und Sträuchern verwenden möchte, kann sie auch im Rasen verteilen und so zum Beispiel eine farbige Krokuswiese anlegen. Das funktioniert auch mit anderen Zwiebelblumen, zum Beispiel mit Traubenhyazinthen, Sibirischem Blaustern oder der ebenfalls früh blühenden und bienenfreundlichen Schachblume.

Früh blühende Gehölze

Zu den früh blühenden Gehölzen, die bei uns heimisch sind, gehört zum Beispiel die Ohr-Weide (Salix aurita), auch Öhrchen-Weide genannt. Der Name bezieht sich auf die zwei rundlichen Nebenblätter – die Öhrchen – die jeweils an der Blattstielbasis sitzen. Der sommergrüne, flach wurzelnde Strauch wird etwa 3 Meter hoch und zeigt im März seine gelben Blüten, die Weidenkätzchen. Diese sind für zahlreiche Wildbienenarten und Schmetterlinge eine wertvolle Futterquelle. Ebenfalls attraktiv ist die Kornelkirsche. Die gelben Blütendolden des Hartriegelgewächses duften nach Honig und sind im März eine reiche Pollen- und Nektarquelle für allerlei Insekten. Im Spätsommer sind die Früchte bei Vögeln sehr beliebt. Aber auch von Menschen ist wird das Wildobst zunehmend geschätzt. Es lässt sich beispielsweise zu Konfitüre, Gelee oder Likör verarbeiten. Weitere empfehlenswerte Gehölze sind Felsenbirne, Roter Holunder und Schlehe.

Stauden

Auch unter den Stauden gibt es zahlreiche Arten, die sich besonders gut als frühe Futterquellen für Bienen eignen. An schattigeren Standorten gedeihen zum Beispiel Leberblümchen sehr gut. Das Hahnenfußgewächs ist eine heimische Waldstaude und zeigt seine blauen Blüten von Ende Februar bis April. Die wintergrünen Pflanzen werden bis zu 15 Zentimeter hoch und bilden kleine, kompakte Teppiche. In Deutschland stehen Leberblümchen unter Naturschutz. Zur selben Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse gehört das früh blühende Scharbockskraut. Und ebenfalls schattenverträglich ist das Echte oder Gefleckte Lungenkraut. Seine zierlichen Blüten verfärben sich von Rot nach Blau. So können Wildbienen an der Farbe erkennen, ob sich der Besuch lohnt: Die jungen roten Blüten liefern reichlich Nektar.

Bei der Primula veris, der Echten Schlüsselblume, sagt schon der Name „Primula“, dass sie eine der ersten Blütenpflanzen im Jahr ist. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Die 20 Zentimeter langen Stängel der Schlüsselblume tragen Doldentrauben voller kleiner, gelber Röhrenblüten mit orangefarbenen Flecken, die in ihrer Blütezeit von März bis Mai einen angenehm süßlichen Duft verströmen. Eine weitere bienenfreundliche Pflanze, die im Herbst ausgesät werden kann, ist das Duftveilchen. Wie der Name schon sagt, verströmen die weißen, gelben, pinken oder violetten Blüten einen zarten Duft, der Menschen und Insekten gleichermaßen entzückt. Wer Bienen und Co. im Frühjahr reichlich Futter bieten möchte, kann jetzt auch Huflattich pflanzen. Der Korbblütler punktet mit hübschen strahlendgelben Blüten und wächst an jedem Standort. Er bietet nicht nur Insekten Futter, sondern kann unter anderem auch als Gemüse verwendet werden.

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