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Das Vorfrühlings-Alpenveilchen gedeiht in seiner Heimat in Laub- und Nadelwäldern sowie an felsigen Standorten. Foto: GMH/Christiane Bach
25.11.2022
Haus & Garten

Jetzt Vorfrühlings-Alpenveilchen pflanzen

Vor dem Winter für Frühlingsboten sorgen

Vorfrühlings-Alpenveilchen blühen gemeinsam mit Schneeglöckchen und Winterlingen schon sehr früh im Jahr. Wer die Blumen im Herbst pflanzt, kann sich ab Februar über weiße oder rosarote Farbtupfer im Garten freuen, in wintermilden Regionen sogar schon früher.

Während das Alpenveilchen (Cyclamen) lange Zeit nur als Zimmerpflanze bekannt war, gibt es mittlerweile Sorten, die sich auch draußen und bei kälteren Temperaturen wohlfühlen. Neben dem Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium), das bis in den Oktober hinein blüht und nicht nur winterhart, sondern auch wintergrün ist, begeistert das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) viele Garten-Fans. Der Gattungsname Cyclamen ist vom griechischen Wort kuklos abgeleitet, was Kreis oder Scheibe bedeutet. Damit ist die rundliche Knolle gemeint, welche mit zunehmendem Alter einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen kann. Für den Menschen ist sie giftig, aber Wildschweine fressen sie sehr gerne, weshalb „Saubrot“ eine weitere deutsche Bezeichnung für das Alpenveilchen ist.

Der richtige Standort für Vorfrühlings-Alpenveilchen

Cyclamen stammen aus Mittelgebirgen in der Türkei und Bulgarien, wo sie auf kalkhaltigen Böden wachsen. Im Garten gedeihen sie an halbschattigen, geschützten Orten besonders gut, zum Beispiel vor Mauern oder unter sommergrünen Laubgehölzen. Weil die Frühblüher keine Staunässe vertragen, sollte der Boden durchlässig sein. Anders als viele andere Pflanzen hat das Vorfrühlings-Alpenveilchen kein Problem mit der Wurzelkonkurrenz von Sträuchern und Laubgehölzen. Im Gegenteil ist es sogar dankbar, wenn man den Boden möglichst wenig bearbeitet, wie es in diesen Bereichen häufig der Fall ist. Während Wachstum und Blüte von Cyclamen coum ist unterhalb der Gehölze ausreichend Licht und Feuchtigkeit vorhanden. Im späten Frühjahr ziehen die Alpenveilchen als mehrjährige Stauden ihre Blätter ein, um neue Kraft für die nächste Blüte zu sammeln.

Cyclamen coum pflanzen

Im September können Vorfrühlings-Alpenveilchen als Knollen gesetzt werden. Dazu werden die Knollen mit der runden Seite nach oben maximal 10 Zentimeter tief in gelockerten Boden gesetzt und mit etwa 2 Zentimetern Erde bedeckt. Wer Wert auf bestimmte Blütenfarben legt, sollte besser blühende Pflanzen im Topf kaufen. Diese sind in der Regel im Spätherbst im Handel erhältlich und sollten direkt gepflanzt werden. Neben Sorten in verschiedenen Rosa-Tönen, gibt es auch rotblühende und weiße Varianten. Ein ganz besonderer Blickfang ist die Sorte Cyclamen coum ‚Silver‘ mit ihren silbrigen Blättern.

Alpenveilchen pflegen

Obwohl frostfest, freuen sich die Alpenveilchen in ihrem ersten Winter über eine leichte Reisig-Schicht. Alle zwei Jahre empfiehlt sich eine Nährstoffgabe in Form von organischem Dünger wie Kompost oder Laubhumus direkt nach der Blüte. Ansonsten gilt bei der Pflege eher „Weniger ist mehr!“. Denn eifriges Hacken und Jäten schadet den Vorfrühlings-Alpenveilchen eher, als es nützt. Lässt man die Pflanzen dagegen in Ruhe, breitet sich mit der Zeit ein etwa 10 Zentimeter hoher Blütenteppich aus. Denn die Alpenveilchen vermehren sich über ihre Samen schnell und sicher. Damit das funktioniert, sollte der Boden von Unkräutern, vor allem von Wurzelunkräutern, befreit sein. Wenn plötzlich neue Pflanzen in völlig anderen Ecken des Gartens auftauchen, kann das an Ameisen liegen: Der Alpenveilchen-Samen hat ein fressbares Anhängsel, das die Insekten dazu veranlasst, die Samen zu transportieren. Dadurch keimen die Jungpflanzen oft weitab von der ursprünglichen Pflanzung. Ist dies nicht gewünscht, können sie problemlos umgesetzt werden: Einfach die Knollen vorsichtig ausgraben und an einem anderen Ort wieder einpflanzen – oder anderen Alpenveilchen-Freunden damit eine Freude machen.

Perfekte Pflanzenpartner für Cyclamen coum

Besonders schön sehen die flächig wachsenden Vorfrühlings-Alpenveilchen in Kombination mit laubabwerfenden Winterblühern aus. Hier sind zum Beispiel die Scheinhasel, die Zaubernuss, die Winterkirsche, der Winterjasmin, die Chinesische Winterblüte oder der Winterschneeball zu nennen. Zudem bietet es sich an, Cyclamen coum zusammen mit Stauden zu pflanzen, die dieselben Standortansprüche haben und gleichzeitig blühen, zum Beispiel Schneeglöckchen oder Vorfrühlingskrokusse, Seggen oder das Leberblümchen. Die Pflanzenpartner dürfen nicht zu sehr wuchern und nicht zu großblättrig oder hochwüchsig sein, damit sie den Alpenveilchen nicht das Licht wegnehmen. Immergrüne Stauden wie Haselwurz oder Schlangenbart sowie Schildfarn sind ebenfalls als Nachbarn zu empfehlen.

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