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Sommerflieder wird auch Schmetterlingsflieder genannt, weil er die Falter wie magisch anzieht. Foto: iStock
22.06.2023
Haus & Garten

Der Sommerflieder im Garten

Ein Paradies für Schmetterlinge

Sommerflieder ist nicht mit dem Echten Flieder verwandt und wird auch Schmetterlingsflieder genannt. Ab Juli zeigt er seine üppige Blütenpracht, die viele bunte Falter anzieht.

Der Sommerflieder (Buddleja davidii) ist ein anspruchsloser Zierstrauch, der zwischen 2 und 5 Meter hoch wird. Der Neophyt wurde aus Asien eingeschleppt und gilt als invasive Art. Daher findet man ihn nicht nur in Parks und Gärten, sondern auch ausgewildert in freier Natur. Wegen seiner raschen Ausbreitung und seinem Potenzial, andere Pflanzen zu verdrängen, steht die Kultivierung des Gehölzes bei Naturschutzverbänden in der Kritik. In jedem Falle sollten in Gärten auch Nahrungsquellen für Schmetterlingsraupen und andere Insekten vorhanden sein. Durch gezieltes Herausrupfen von Sämlingen kann außerdem die unkontrollierte Verbreitung des Sommerflieders eingedämmt werden. Noch effektiver ist es, die verblühten Blütenstände sofort zu entfernen.

Trotz teils kritischer Bewertung hat Sommerflieder viele Vorteile. So ist er sehr pflegeleicht und kommt auch mit Trockenheit gut zurecht. Mit den langen weißen, rosa- oder lilafarbenen Blütendolden an weit ausladenden Zweigen ist der Strauch sehr dekorativ und daher bei Gartenbesitzern überaus beliebt.

Sommerflieder pflanzen

Sommerflieder mag sonnige und windgeschützte Standorte. Aber auch im Halbschatten gedeiht er gut. Der Boden sollte durchlässig und eher mager sein. In Reihe gepflanzt, eignet sich der Strauch als blühende Hecke. Als Solitärpflanze setzt er schöne Akzente im sommerlichen Garten. So passt er gut in Staudenbeete oder in den Steingarten, aber auch gut auf eine Rasenfläche. Kleinere, kompakt wachsende Sorten eignen sich auch gut für die Bepflanzung von Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse. Die Pflanzerde sollte im Verhältnis 1:1 mit grobem Sand vermischt werden, um nicht zu viele Nährstoffe zu liefern. Gegen Staunässe hilft eine Drainageschicht aus Blähton.

Sommerflieder pflegen

Wie schon beschrieben, ist Sommerflieder recht anspruchslos und braucht nicht viel Pflege. Eine Bewässerung ist im Freiland lediglich bei neu gepflanzten Exemplaren notwendig. Ein Rückschnitt ab Ende Februar fördert die Blütenfülle und eine schöne Wuchsform. Dabei sollten alle stärkeren Blütentriebe aus dem Vorjahr auf zwei bis drei Augenpaare eingekürzt werden. Bleiben die mittleren Triebe länger als diejenigen am Rand, bleibt die natürliche Form erhalten. Anschließend sollte organischer Dünger wie reifer Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Im Kübel empfiehlt sich eine Gabe von Flüssigdünger alle zwei Wochen mit dem Gießwasser. An einem geschützten und trockenen Platz können Kübelpflanzen im Garten überwintern. Sind die stärksten Fröste vorüber, sollten auch sie im Spätwinter gründlich zurückgeschnitten werden. Daraufhin treibt der Sommerflieder wieder kräftig aus und erfreut Menschen wie Schmetterlinge im Juli wieder mit seinen prächtigen Blüten.

Schmetterlingsflieder vermehren

Wer Geschmack an Buddleja davidii gefunden hat und die Pflanze für sich selbst oder andere liebe Menschen vermehren möchte, kann dies über Stecklinge, Ableger oder Samen tun. Für Stecklinge eignen sich nicht zu weiche, blütenlose Triebe der Mutterpflanze. Diese sollten zwischen Juni und Mitte August in 10 bis 15 Zentimeter Länge geschnitten werden. Bis auf die zwei bis drei oberen Blätter wird das Laub entfernt und der Steckling mit dem anderen Ende in einen Topf mit Anzuchterde gesteckt und gut angegossen. Im Frühjahr kann der junge Sommerflieder dann ausgepflanzt werden. Für Ableger werden im Frühjahr junge Triebe vom Strauch auf den Boden gezogen und dort in der Erde fixiert, bis sie Wurzeln bilden und im Herbst von der Mutterpflanze getrennt werden können. Die neuen Jungpflanzen überwintern in Blumentöpfen an einem hellen, frostfreien Ort und werden ebenfalls im Frühling ausgepflanzt.

Um Sommerflieder aus Samen zu vermehren, können diese im Herbst geerntet werden, sofern die Blütentriebe nicht entfernt wurden. Im zeitigen Frühjahr sollte das Saatgut auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden, bevor die Pflänzchen im Juni nach draußen dürfen. Ein Nachteil der Aussaat ist jedoch, dass häufig keine sortenreinen Pflanzen entstehen, sondern die Nachkommen andere Eigenschaften besitzen, zum Beispiel eine andere Blütenfarbe.

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