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Der Liebesperlenstrauch trägt im Herbst viele glänzende, violette Steinfrüchte. Foto: shutterstock
11.11.2022
Haus & Garten

Der Liebesperlenstrauch für den Garten

Lilafarbene Reflexe in der tristen Jahreszeit

Auch wenn der Liebesperlenstrauch im Herbst sein buntes Laub abwirft, ist er ein toller Blickfang für jeden Garten. Denn seine lilafarbenen Beeren zaubern attraktive Reflexe in die eher triste Winterzeit. An den kahlen Ästen kommen diese sogar besonders gut zur Geltung.

Liebesperlensträucher gehören zur Gattung der Schönfrüchte (Callicarpa) in der Familie der Lippenblütler. Am beliebtesten ist die SorteProfusion“, die auch gut mit Minustemperaturen zurechtkommt und viele violette „Liebesperlen“ bildet. Mittlerweile werden auch Schönfruchtsorten mit weißen Früchten angeboten. Der Name „Callicarpa“ leitet sich vom griechischen Wort „kallíkarpos“ ab, was frei übersetzt „reich an schönen Früchten“ bedeutet.

Eigenschaften des Liebesperlenstrauchs

Die Schönfrucht wird üblicherweise 2 bis 3 Meter hoch und fast ebenso breit. In Ausnahmefällen kann sie auch eine Höhe von 4 Metern erreichen. Die gegenständigen, mattgrünen Blätter sind elliptisch zugespitzt und bis zu 12 Zentimeter lang. Im Herbst färbt sich das Laub gelb, orange oder rot, bevor es komplett abgeworfen wird. Die zahlreichen Blüten sitzen in den Blattachseln der Pflanze und zeigen sich von Juni bis August. Dann sind sie eine beliebte Futterquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Die zunächst hellgrünen Beeren beziehungsweise Steinfrüchte färben sich erst im Herbst violett und ziehen dann bis weit in den Winter hinein alle Blicke auf sich. Für einige Vögel sind die Früchte auch als Nahrung attraktiv, während sie für Menschen und Haustiere giftig sind.

Liebesperlenstrauch pflanzen

Der Standort für einen Liebesperlenstrauch sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden möglichst kalkfrei und nicht zu schwer. Wichtig ist auch eine gute Durchlässigkeit, die sich durch Vermischen der Erde mit grobem Sand herstellen lässt. Gepflanzt wird optimalerweise im Oktober oder November, alternativ im zeitigen Frühjahr im März. Wer mehrere Sträucher oder gar eine ganze Hecke pflanzen möchte, sollte einen Abstand von 1 bis 2 Metern einhalten. Mit seinem farbigen Herbstlaub passt der Liebesperlenstrauch zum Beispiel gut zur Scheinhasel oder zur Haselnuss, die ebenfalls eine schöne Herbstfärbung haben. Auch Winterblüher wie die Zaubernuss passen gut dazu. In den ersten zwei bis drei Jahren ist bei den jungen Sträuchern ein Winterschutz zu empfehlen. Abhängig von der Sorte sind ältere Sträucher mehr oder weniger winterhart. Treten Frostschäden auf, bilden sie glücklicherweise viele neue Triebe.

Liebesperlensträucher können auch in Kübel gepflanzt werden, müssen dann aber in einer frostfreien Umgebung, zum Beispiel im Keller oder im Gartenhäuschen, überwintern.

Liebesperlenstrauch pflegen

Weil der Liebesperlenstrauch ein pflegeleichtes Gehölz ist, eignet er sich gut für noch nicht allzu erfahrene Hobbygärtner. Am wichtigsten ist eine ausreichende Wasserversorgung, sodass der Strauch nie trockensteht. An heißen Sommertagen sollten Jungpflanzen am besten morgens und abends gegossen werden. Empfehlenswert ist eine Mulchschicht, die vor Verdunstung schützt. Der Liebesperlenstrauch kann direkt nach der Blüte einen leichten Formschnitt bekommen. Wenn er verkahlt oder nur noch wenige Früchte bildet, kann er auch stärker zurückgeschnitten werden. Dabei ist zu beachten, dass Callicarpa dann zwar frisch austreibt, aber erst im zweiten Jahr wieder üppig blüht und viele schöne Früchte zeigt. Wegen der Schnittverträglichkeit und weil die Steinfrüchte lange an den Ästen haften, sind Zweige des Liebesperlenstrauchs auch ein wunderschöner Vasenschmuck.

Liebesperlenstrauch vermehren

Der Liebesperlenstrauch kann durch Aussaat oder durch Stecklinge vermehrt werden. Für die Aussaat im Frühjahr sollten die Samen aus den Steinfrüchten etwa einen Tag in Wasser eingeweicht werden. Dann werden sie etwa 1 Zentimeter tief in Schalen oder Töpfe mit Anzuchterde gedrückt und vorsichtig angegossen. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und um die 20 Grad Celsius Raumtemperatur keimt die Saat nach circa drei Wochen. Sobald sich die ersten echten Laubblätter gebildet haben, können die Pflänzchen umgetopft oder ins Freiland gepflanzt werden.

Für die Stecklingsvermehrung werden im Sommer etwa 10 Zentimeter lange, einjährige Triebe ohne Beeren geschnitten. Nachdem die Blätter bis auf die obersten entfernt wurden, werden die Triebe so weit in einen Topf mit Anzuchterde gesteckt, dass nur noch ein etwa 1 Zentimeter langes Stück und die Blätter herausragen. Bei 10 bis 15 Grad Celsius und gut befeuchteter Erde bilden sich bald Wurzeln. Ausgepflanzt werden die neuen Liebesperlensträucher allerdings erst im folgenden Frühjahr.

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