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Weniger unsichere Lebens- und Futtermittel, da das europäische Schnellwarnsystem RASFF bestens funktioniert. Foto: adpic
12.08.2013
Umwelt & Verbraucher

Weniger unsichere Lebens- und Futtermittel im Jahr 2012

EU-Kommission veröffentlicht Jahresbericht über das Schnellwarnsystem RASFF

Wenn bei Lebens- oder Futtermitteln ein Risiko für die menschliche oder tierische Gesundheit festgestellt wird, ermöglicht das elektronische RASFF-System, (das Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel) seit 1979 den schnellen und grenzüberschreitenden Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten. Die Abkürzung steht für Rapid Alert for Food and Feed. Das System vernetzt die für Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten miteinander. Es erleichtert den grenzüberschreitenden Informationsfluss und trägt damit entscheidend zu dem hohen Niveau der Lebens- und Futtermittelsicherheit in der EU bei. Dies spiegelt sich auch im Jahresbericht 2012 wider.

Unterschiedliche Meldungskategorien kennzeichnen Risiko und Dringlichkeit

Warnmeldungen (Alert Notifications) betreffen Lebens- oder Futtermittel, die als gesundheitsgefährdend eingestuft und in einem der beteiligten Staaten auf dem Markt sind. Ist die Ware schon beim Verbraucher, wird die Öffentlichkeit informiert. Je nach Sachlage startet eine Rückrufaktion. Informationsmeldungen (Information Notification) werden herausgegeben, wenn gesundheitsgefährdende Lebens- oder Futtermittel noch nicht in Verkehr sind. Das sind meist Produkte, die an der EU-Außengrenze geprüft und abgewiesen wurden. Grenzzurückweisungen (GZ) betreffen risikobehaftete Lebensmittel, die an einer der Außengrenzen der EU-überprüft wurden. Solche Lieferungen werden in das Herkunftsland zurückgebracht oder an Ort und Stelle vernichtet. Als Nachricht (News) werden alle Meldungen bezeichnet, die Informationen zur Sicherheit von Lebens- oder Futtermitteln beinhalten.

Knapp 8 800 Meldungen aller Kategorien – 362 davon aus Deutschland – tauschten die EU-Länder im Jahr 2012 zu auffälligen Lebens- und Futtermitteln sowie Bedarfsgegenständen aus. Das sind rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. Etwa die Hälfte der betroffenen Produkte wurde an den EU-Grenzen abgewiesen. 526 Warnmeldungen zu Produkten mit schwerwiegenden Risiken, die in Umlauf waren, wurden 2012 erfasst, 14 Prozent weniger als 2011. 

Das Spektrum der Beanstandungen umfasst zum Beispiel Allergene, Schwermetalle, Fremdkörper, Verunreinigungen, Schimmelpilzgifte, Krankheiterreger und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. 

Pflanzenschutzmittelrückstände

Um das hohe Sicherheitsniveau von Lebens- und Futtermitteln in der EU weiter zu verbessern, wird seit 2010 verstärkt auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln kontrolliert. Die Warnmeldungen sind entsprechend angestiegen: auf 446 im Jahr 2012 gegenüber 172 im Jahr 2009. Die Einfuhr potenziell belasteter Produkte in die EU ist solange verboten, bis anhand der Analyseergebnisse eine exakte Beurteilung möglich ist. Gibt es Grund zur Beanstandung, bleiben die Produkte draußen und der Erzeuger wird aufgefordert, die Mängel zu beheben. Rund sieben Prozent der Meldungen zu Rückständen von Pflanzenschutzmitteln betrafen Lebens- und Futtermittel aus der EU. 

Wer steckt hinter dem RASFF-Schnellwarnsystem?

Mitglieder des Schnellwarnsystems sind die 27 EU-Staaten, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA, Norwegen, Liechtenstein, Island und die Schweiz, die Überwachungsbehörde der Europäischen Freihandelszone (EFTA) sowie die Europäische Kommission als Managerin des Systems. Die deutsche Kontaktstelle des Warnsystems ist im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angesiedelt. Die Internetseite des Amtes informiert wöchentlich über die aktuellen Meldungen. 

Vollständiger Jahresbericht zum Europäischen Schnellwarnsystem 

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