Seit 13 Jahren wütet in Südostasien ein Wurzelpilz, der das Aus für die bedeutendste Bananensorte bedeuten könnte. Insbesondere, wenn er nach Mittelamerika übergreift.
Wie im Magazin Wissen 8/2006 der Süddeutschen Zeitung weiter berichtet, können Forscher in mehreren Ländern zwar auf bescheidene Erfolge bei der Züchtung resistenter Sorten hinweisen, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Die neue Sorte Goldfinger sei gegen den Panama-Pilz resistent und auch gegen die Sigatoka-Krankheit, die ebenfalls sehr gefürchtete Blattwelke. Letztere vernichte trotz regelmäßiger Pflanzenschutzmaßnahmen immer noch einen Teil der Ernten, was zu einem 20prozentigen Aufschlag im Preis führe. Nachteil dieser Sorte sei, so der Autor Hubertus Breuer, dass sie nicht typisch nach Banane schmecke, sondern ein wenig nach Apfel. In Australien, vor allem aber in Kuba, wo die Sorte in großem Umfang angebaut wird, scheinen sich die Konsumenten daran gewöhnt zu haben – im Gegensatz zu jenen in den Industrieländern.
In der ganzen Welt wird nach Resistenzen geforscht
In Taiwan schienen Forscher einen Erfolg vor Augen zu haben: In einigen Plantagen wuchsen inmitten welker Pflanzen ein paar munter weiter. Offenbar hatten sie einige zufällige Mutationen resistent gegen den Pilz gemacht. Sie brachten im ersten Jahr gute Ernten, über mehrere Erntezyklen hinweg erwiesen sie sich jedoch als zu schwach. In Belgien arbeiten Forscher daran, Resistenzen gegen Krankheiten gleich in das Bananen-Genom einzubauen, und die Pflanzen gleichzeitig gegen Dürre widerstandsfähig zu machen. Noch steht man dabei am Anfang.
Ernteausfälle in der Dritten Welt katastrophal
In den Industrienationen könnten die für die Bananenpflanzen tödlichen Krankheiten schlimmstenfalls dazu führen, dass sich eine beliebte Frucht auf dem Speiseplan rar macht. In den betroffenen Dritte-Welt-Ländern drohen Ernteausfälle die Situation der ohnehin unter Armut und Unruhen leidenden Bevölkerung weiter zu verschlechtern.