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Bei guter Pflege erfreuen uns Alpenveilchen mit ihrer Blütenpracht. Foto: Klaus Margraf
21.01.2014
Haus & Garten

Zu viel Wasser tut Zimmerpflanzen nicht gut

Zimmerpflanzen welken auch bei Nässe

Wenn Pflanzen welken oder gelbe Blätter bekommen, ist das für viele Blumenfreunde ein Signal zum Gießen. Die Pflanzen werden dann intensiv gegossen, die eigentlichen Ursachen für die Schadsymptome werden nicht untersucht. Wenn Staunässe im Wurzelbereich die Ursache für das Welken, Vergilben oder Abwerfen der Blätter ist, ist Wasserzufuhr die falsche Maßnahme. Es empfiehlt sich, vor dem Gießen die Bodenfeuchte im Blumentopf zu überprüfen.

Wenn Pflanzen zu viel Wasser bekommen,

ist das für sie oft schädlicher als ein zeitweilig verringertes Wasserangebot. Zuviel Wasser im Boden verdrängt die Bodenluft, bringt so die Wurzeln um den lebensnotwendigen Sauerstoff und lässt im schlimmsten Fall die Wurzeln ersticken. Die oberirdischen Pflanzenteile bekommen dann weder Wasser noch gelöste Nährstoffe – sie verwelken. Die Pflanzen werden „tot-gegossen“.

Zu viel Wasser schädigt die Wurzeln

Wenn Wasser über längere Zeit in Übertopf oder Untersetzer stehenbleibt, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen, obwohl genug Feuchtigkeit vorhanden ist. Meist erholen sich Pflanzen nicht wieder, weil bereits ein Teil der Wurzeln verfault ist.

Staunässe entsteht durch zu häufiges Gießen oder durch ein verstopftes Abzugsloch im Topf. Zu enge Übertöpfe sind auch gefährlich, weil schlecht zu kontrollieren. Deshalb ist es besser, größere Übertöpfe zu wählen.

Erste Hilfe bei vernässten Pflanzen

Als Soforthilfe topfen Sie die Pflanze aus, entfernen Sie die verfaulten Wurzeln und die vernässte, meist in der Struktur verschlechterte Erde, und topfen den „Patienten“ mit neuer Erde in den gleichen oder wenn der Wurzelballen stark reduziert wurde, in einen kleineren Topf wieder ein. Damit die Pflanze schnell wieder neue Wurzeln bildet und sich erholt, wird wie bei Stecklingen eine Plastiktüte als Verdunstungsschutz über Pflanze und Topf gezogen. Diese Soforthilfe ist aber nur in der Vegetationsperiode von Februar/März bis etwa September/Oktober richtig wirksam. In den trüben Wintermonaten ist keine Umtopfzeit.

Bodenfeuchtigkeit und Temperatur stehen in einem Zusammenhang

Je niedriger die Temperaturen sind, umso seltener brauchen die Pflanzen Wasser. Bei zu niedrigen Bodentemperaturen kann die Pflanze keine Nährstoffe aufnehmen. Das spielt nicht nur in der Erdkultur eine Rolle. Auch in Hydrokulturen darf der Nährlösungsstand nie zu hoch oder die Temperatur der Lösung zu niedrig sein. Sonst drohen Absterbe-Erscheinungen von Pflanzenteilen oder Korkwucherungen an Blättern und Stängeln. Schließlich können die Wurzeln völlig verfaulen.

Ein nasser Boden ist immer ein kalter Boden. – Je kühler die Pflanzen stehen, umso trockener muss es im Pflanzgefäß sein.