eine-ausgewachsene-florfliege-mit-filigranen-netzartigen-fluegeln.-sie-ernaehren-sich-hauptsaechlich-von-honigtau-nektar-und-pollen.jpeg
Eine ausgewachsene Florfliege mit filigranen, netzartigen Flügeln. Sie ernähren sich hauptsächlich von Honigtau, Nektar und Pollen. Quelle: Pixelio
30.09.2008
Forschung & Technik

Kein Risiko für Florfliegen durch Bt-Maispollen

Schweizer Wissenschaftler haben jetzt bewiesen, dass das Toxin des Bacillus thuringiensis (Bt) Florfliegen nicht schädigt. Auch bei Honigbienen und Monarch-Schmetterlingen hat sich unter wissenschaftlichen Versuchsbedingungen bereits gezeigt, dass Bt-Pollen nicht schädlich für die Insekten ist.

Florfliegen nutzen wie viele andere Insekten Maispollen während der wenigen Tage der Maisblüte als Eiweißquelle. Treffen die Florfliegen auf gentechnisch veränderte Maispflanzen, kommen sie mit dem Bt-Toxin im Pollen in Berührung. Bei den Blattlauslöwen, den Larven der Florfliegen, ist es anders: sie ernähren sich vor allem von Blattläusen. Die flüssige Nahrung, die die Läuse aus den Pflanzen saugen, enthält kein Toxin. Die Florfliegenlarven kommen also kaum mit Bt-Toxin in Kontakt. Die ausgewachsenen Florfliegen sind selbst dann gegen Bt-Toxin unempfindlich, wenn die verabreichte Menge deutlich höher liegt als die normalerweise im Pollen enthaltenen Konzentrationen. Das haben Wissenschaftler der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon nun nachgewiesen. Für die Studien mit den Florfliegen wurde die Maissorte Bt 176 mit einem besonders hohen Gehalt des Bt-Toxins verwendet. Diese Sorte wird heute nicht mehr angebaut.

Andere Florfliegen erhielten in einer künstlichen Diät die im Vergleich zu Maispollen acht- bis zehnfache Toxinkonzentration. Außerdem verfütterten die Wissenschaftler 28 Tage lang Bt-Pollen in Kombination mit einer Zuckerlösung an die Insekten. Das ist doppelt so lange wie der Mais blüht: als normal gelten fünf bis acht, in Ausnahmefällen bis zu 14 Tage. Zur Kontrolle fütterten die Wissenschaftler Florfliegen mit einer Substanz aus Schneeglöckchen, auf die Florfliegen erfahrungsgemäß empfindlich reagieren. In keiner Versuchsgruppe zeigte sich bei den Florfliegen ein Unterschied zwischen Bt-haltiger und konventioneller, nicht gentechnisch veränderter Pollen-Diät. Dagegen beeinflusste die Schneeglöckchen-Substanz sowohl die Dauer bis zur Eiablage, die Zahl der abgelegten Eier, die Fruchtbarkeit als auch das Trockengewicht der Insekten deutlich negativ.

Mehr dazu unter www.biosicherheit.de