Jeder, der im Frühjahr schon einmal in einer gelben Jacke draußen unterwegs war, weiß, dass Insekten diese Farbe lieben. Das wussten sich Landwirte und (Klein-)Gärtner auch schon seit Jahrzehnten zunutze zu machen: mit der Gelbfalle. Die einen verwenden gelbe, wassergefüllte Behälter, um Beginn und Stärke des Zuflugs von Schädlingen zu bestimmen. Die anderen versuchen, mit gelben, klebrigen Tafeln Insekten von Obst, Gemüse oder Zierpflanzen fernzuhalten. Allerdings fallen diesen Gelbfallen natürlich auch immer Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer zum Opfer. Diese sind ihrerseits Schädlingsbekämpfer und deswegen hochwillkommen.

Die Falle fährt zum Schädling

Wissenschaftler vom Laser Zentrum Hannover und der Leibniz Universität Hannover haben gemeinsam mit Industriepartnern in einem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Forschungsprojekt versucht, dieses Dilemma mithilfe von Hightech zu lösen. Im Projekt „LichtFalle“ entwickelten sie eine automatische LED-Laser-Kombifalle für das Gewächshaus. Basis ist eine selbstfahrende Plattform, die Insekten durch Reize – zum Beispiel Druckluft – aufschreckt. Verschiedenfarbige LEDs locken sie anschließend selektiv auf eine Leuchtfläche, über der eine Kamera angeordnet ist. Aus den Bilddaten bestimmt und kartiert eine Künstliche Intelligenz die Insekten auf der Fläche, mittels Lasertechnik werden anschließend nur Schadinsekten abgetötet. Die Nützlinge können unbehelligt die Fläche wieder verlassen.

Das Zusammenspiel von intelligenter Bilderkennung, Lasertechnik und mobiler Plattform erlaubt sowohl eine einfachere und Nützlingsschonende Schädlingsbekämpfung als auch das Monitoring der vorhandenen Insekten. Es müssen keine Gelbtafeln mehr untersucht und die darauf klebenden Insekten ausgezählt werden.

Quelle: HortiCo 4.0