Qualität der Weinernte lässt den massiven Pilzbefall vergessen
Wetter forderte die Winzer
Dem kalten Januar folgte ein warmer April mit erster Knospenbildung und einem Entwicklungsvorsprung für die Reben. Der Regen im Mai bescherte den Winzern jedoch erste Probleme. Kälteeinbrüche im Juni verzögerten die Blüte. Starke Niederschläge von Juli bis in die zweite Augusthälfte produzierten ein feucht-warmes Klima und begünstigten so das massive Auftreten des Schadpilzes Peronospora. Berater Oswald Walg vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen, Nahe und Hunsrück (DLR) geht davon aus, dass es deutschlandweit kaum eine Anlage gibt, die frei von Peronospora ist. Die Mosel habe es besonders schwer getroffen. Weil es ständig regnete ohne zwischendurch lange genug abzutrocknen konnten die Winzer die Behandlungsintervalle kaum einhalten. Mindestens acht Fungizidbehandlungen seien notwendig, so Walg. „Meist waren es aber zehn bis zwölf.“ Ökologische Betriebe, die Fungizide nur als Kontaktmittel einsetzen dürfen, standen unter noch größerem Arbeitsdruck.
Qualität steigt
Massive Frostschäden in Sachsen und Saale-Unstrut reduzieren den Ertrag im Schnitt um 30 Prozent. Hagelschäden haben zugenommen. Einer geringeren Quantität steht jedoch eine sehr gute Qualität gegenüber, wie DWI und die Dienstleistungszentren betonen. Schon jetzt sind die Mostgewichte besser als im Vorjahr. Die Sonne der zweiten Augusthälfte wird Öchslegrade und Säurewerte weiter optimieren. Frühe Sorten wie Müller-Thurgau, Faber- und Siegerrebe sind schon fast eingeholt. Besonders freuen könne man sich auf die Burgundersorten und den Riesling. Der Leseabschluss wird je nach Region bis spätestens Ende Oktober erwartet.