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Düngung von Grünland. Quelle: IVA
18.07.2005
Umwelt & Verbraucher

Auch Wiesen und Weiden brauchen Düngung

200 verschiedene Pflanzenarten kommen auf Wiesen und Weiden vor. Die Qualität des Futters hängt von etwa 10 Gräser-Arten ab.

Je schöner eine Wiese mit vielen blühenden Pflanzen auch aussehen würde, ihr Wert als Pferde- oder Kuhweide bzw. für die Futtergewinnung wäre oft umso geringer. Stattdessen kommt es auf eine Reihe von Leitgräsern an. Fehlen Nährstoffe, bleiben wertvolle Gräser aus, es entstehen Lücken und Verunkrautung macht sich breit. Je mehr Nährstoffe die Pflanzen zur Verfügung haben, desto öfter können die Flächen gemäht werden. Bei Überdüngung würden sich unerwünschte tief wurzelnde Pflanzen ausbreiten, die sehr viel der vorhandenen Nährstoffe speichern und damit den Gräsern wegnehmen. Besonders gefürchtet sind Doldenblütler und Ampfer.

Wird eine Wiese zum Beispiel dreimal im Jahr geschnitten, dann werden dem Boden, je nach Pflanzenbewuchs, etwa 200 Kilogramm Stickstoff je Hektar entzogen. Mit einer ausreichenden Versorgung dieses Nährstoffs kann ein energiereiches, hochverdauliches Futter mit 14 – 17 Prozent Eiweiß erzeugt werden. Bei der Nährstoffzufuhr auf Weiden berücksichtigt die mineralische Düngung, dass ein Teil des Stickstoffs aus den von den Weidetieren aufgenommenen Pflanzen über ihre Exkremente wieder zurückgeliefert wird. Deshalb werden diese Flächen weniger gedüngt als Wiesen, von denen man nur Heu bzw. Grünfutter gewinnt.

Und warum das alles? Wenn die Weiden- und Wiesenpflanzen selbst gut ernährt sind, tragen sie dazu bei, dass die Kühe hohe Milcherträge mit allen wertvollen Inhaltsstoffen erbringen. Frischgras und konserviertes Grünfutter, wie Heu oder Silage, kann den Energie- und Eiweißbedarf der Tiere zu einem großen Teil decken. Durch eine sachgerechte Düngung wird neben der Ertragsleistung auch die Futterqualität des Gründlands gezielt verbessert.