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Bei optimalen Standortbedingungen leiden Rhododendren nicht unter Chlorose und blühen üppig. Foto: Klaus Margraf
24.04.2014
Haus & Garten

Wenn Pflanzen Gelbsucht bekommen .........

.... kann das verschiedene Ursachen haben. Eine genaue Diagnose ist die Basis für eine erfolgreiche Behandlung

Die Gelbsucht, auch Chlorose genannt ist ein Zeichen für unzureichende Chlorophyllbildung in den Blättern. Die Blattflächen sind fleckig oder vollständig verfärbt. Das Spektrum reicht von gelbgrün bis zu einer völligen Vergilbung und manchmal auch gelblichweißen Färbung der betroffenen Blattteile. Ein Teil der geschädigten Blätter fällt ab. Als Ursachen kommen zum Beispiel Stickstoffmangel, verminderte Eisenaufnahme, Staunässe, Mangel an Bodenluft und niedrige Bodentemperaturen in Frage, aber auch durch die Jahreszeit bedingte, nicht krankhafte Veränderungen.

Gelbsucht der Blätter

Bei Gelbsucht (Chlorose) wird oft vorrangig an Eisenmangel gedacht. So einfach ist es aber nicht. Es gilt, neben den unterschiedlichen Vergilbungssymptomen der Blätter auch die weiteren Begleiterscheinungen an der geschädigten Pflanze  zu beurteilen, wenn die Behandlung erfolgreich sein soll. 

Stickstoffmangel

Bei Stickstoffmangel ist der Neutrieb gering, und die Blätter bleiben klein. Vor allem die unteren Blätter verfärben sich auf der ganzen Blattspreite erst gelblichgrün, später gelb bis braun. Die typischen Stickstoffmangelsymptome kommen oft dort vor, wo mit organischem Material, das nicht oder nicht vollständig verrottet war gemulcht wurde, also etwa mit Sägespänen, Borke oder Schälrinde. Die Mikroorganismen, die diese organische Substanz umsetzen, verbrauchen selbst viel Stickstoff, der dadurch dem Boden und somit den Pflanzen fehlt. Unter solchen Umständen ist es ratsam, im Frühjahr zusätzlich einen leicht löslichen Stickstoffdünger zu verabreichen. 

Mangel an Spurenelementen

Wenn das Gewebe zwischen den Blattadern gelblichgrün verfärbt ist, während die Blattadern selbst noch für längere Zeit grün bleiben, kann Kalk die Ursache sein. Ein zu hoher Kalkgehalt im Boden oder im Gießwasser stört die Aufnahme von Spurenelementen, insbesondere von Eisen. Solche Schäden sind häufig beispielsweise an Rhododendron, Rosen (hier häufig bei Rosa rugosa) und Hortensien zu finden. Da sich ein Mangel an Magnesium oder Mangan ähnlich äußert, sollte man den pH-Wert und den Spurenelementgehalt des Bodens untersuchen lassen. Eisenmangel lässt sich  durch Blatt-Behandlungen mit speziellen Eisendüngern beheben. Damit der Erfolg anhält, müssen allerdings die Bodenverhältnisse an die Anforderungen der Pflanzen angepasst werden. Bringt die Bodenuntersuchung Mangan- oder Magnesiummangel an den Tag, sollten Dünger, die diese Spurenelemente enthalten, gegeben werden. 

Nasser, schlecht durchlüfteter und kalter Boden stört die Wurzeltätigkeit und beeinträchtigt die Aufnahme des Spurenelementes Eisen. Die Chlorose-Schäden sind besonders im Frühjahr beispielsweise an Citrus-Arten, Rosen, Pantoffelblumen, Petunien, und Primeln zu beobachten. Hier werden die Blätter gelbgrün bis weißlich. Im Freiland treten die Symptome auf, wenn längere Regenfälle oder zu häufiges Gießen, besonders auf schweren oder verdichteten Böden, überschüssige Bodenfeuchtigkeit im Wurzelbereich entstehen lassen. Bei Topf- oder Kübelpflanzen können durch Wurzeln verstopfte Wasserabzugslöcher und ungeeignete Kultursubstrate die Ursache sein. 

Abhilfe: Topfpflanzen werden umgepflanzt. Im Freiland muss das Wasser abfließen können. Nach einer Tiefenlockerung kann ein Drainage-Graben helfen. Bei Bodenverdichtungen in den oberen Schichten reichen meist schon einen Meter tiefe Bohrlöcher aus, die im unteren Teil zum Beispiel mit Steinschotter aufgefüllt werden. Das Wässern der Pflanzen einzustellen ist die erste Hilfsmaßnahme. An heißen Tagen genügt es, sie mehrmals mit Wasser zu übersprühen. 

Herbstlicher Reinigungsvorgang

Ab September, manchmal schon ab Ende August können gesunde, immergrüne Laubgehölze gelbe Blätter bekommen, die manchmal sogar in großen Mengen abfallen. Meist handelt es sich dann um einen normalen, physiologisch bedingten Laubfall. Er betrifft immer die unteren Laubpartien und fällt von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark aus. Die Gehölze stellen sich so auf den nahenden Winter ein. Indem sie das Laub reduzieren, beugen sie Frosttrocknis vor. 

Diese entsteht, wenn Immergrüne Laubgehölze und Nadelgehölze im Winter während sonnenscheinreicher Perioden Wasser verdunsten. Ist der Boden gefroren, können die Wurzeln das verdunstete Wasser nicht nachliefern. Sind die Wasserreserven im Gehölz verbraucht, kommt es zu Vertrocknungserscheinungen: Das Laub verbräunt, und junge Zweigpartien können absterben. Frosttrocknis lässt sich vermeiden, indem man die immergrünen Gehölze im Herbst vor allem bei trockener Witterung häufiger durchdringend gießt.