Forschungskonsortium präsentierte Ergebnisse zu Langzeitstudien mit Schweinen, Lachsen, Ratten und Mäusen
Keine Auffälligkeiten bei Fütterungsversuchen
In den Studien des Projekts „GMSAFOOD“, das von der Europäischen Kommission gefördert wird, verfütterten die Forscher aus Irland, Norwegen, Österreich, Ungarn, Australien und der Türkei zwei verschiedene gv-Pflanzen an Versuchstiere. Beispielsweise ernährten irische Forscher Schweine drei Jahre lang mit Bt-Mais, und in Norwegen versorgten die Forscher Ratten mit dem Fleisch von Schweinen und Fischen, die wiederum mit Bt-Mais gefüttert worden waren. Die Fütterungsversuche umfassten bei einigen Tieren die gesamte Lebenszeit. Weder bei Schweinen noch bei Lachsen oder Mäusen zeigten sich negative Veränderungen im Stoffwechsel. Auch bei den Nachkommen der mit gv-Pflanzen gefütterten Tiere fiel nichts Negatives auf.
Allergierisiko durch gv-Erbsen nicht erhöht
An der Medizinischen Universität Wien diente eine Erbse als Studienobjekt, die zum Schutz gegen den schädigenden Erbsensamenkäfer mit dem Gen einer Bohne versehen wurde. Eine 2005 veröffentlichte Studie behauptet, dass das fremde Protein in der Erbse allergische Reaktionen hervorrufen könnte. In der Bohne würde dieses Protein nicht zu solchen Effekten führen. Bis heute wurde deshalb keine Zulassung für diese gv-Pflanze beantragt. Die neuen Ergebnisse der Forscher aus Wien bestätigten, dass das Bohnenprotein in den gv-Erbsen bei Mäusen allergische Reaktionen auslösen kann. Das war jedoch keine Überraschung, denn auch das natürliche Protein in der Bohne löste bei den Versuchen sehr ähnliche Reaktionen aus. Bei einer Sicherheitsbewertung neuer gv-Pflanzen könnte dies künftig berücksichtigt werden.
Biomarker helfen Gesundheitsrisiken aufzuspüren
Die GMSAFOOD-Forscher haben sich zum Ziel gesetzt, Biomarker zu finden, die mögliche Gesundheitsrisiken durch gv-Pflanzen anzeigen können. Biomarker sind biologische Merkmale eines Organismus, die objektiv messbar sind. Veränderungen wie etwa krankhafte Prozesse werden so erkennbar. Zu den Biomarkern zählen beispielsweise einfache anatomische Merkmale wie die Wachstumsgeschwindigkeit. Es können aber auch bestimmte Stoffe im Körper sein, die auffällige immunologische oder allergische Reaktionen auf ein Lebensmittel anzeigen können. Diese Methode kann die derzeit für die Marktzulassung von gv-Lebensmitteln vorgeschriebenen Untersuchungen sinnvoll ergänzen.
Weitere Informationen: www.biosicherheit.de