Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist seit jeher als Vertilger von Spinnmilben und Läusen beliebt und gefragt. Selbst im Winter ist er allgegenwärtig: aus Schokolade, Marzipan oder als Dekorationsmotiv. Inzwischen droht der in Massen auftretende Asiatische Marienkäfer den Siebenpunkt aus seinen angestammten Verbreitungsgebieten zu verdrängen.
Siebenpunkt versus Asiatischer Marienkäfer: Wie lange kann sich der einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer noch behaupten?
Der Schlüssel für die invasive Ausbreitung
liegt in einem Geheimnis, das Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) Dossenheim, kürzlich gelüftet haben: Die Hämolymphe* des Asiatischen Marienkäfers enthält hochwirksame Substanzen, die Käfer und Larven wie ein Antibiotikum vor bakteriellen und pilzlichen Krankheitserregern schützen. Durch die besseren Überlebenschancen konnte sich der Einwanderer einen evolutionären Vorteil verschaffen. Wie das Forscherteam des JKI um Dr. Jürgen Gross in vergleichenden Untersuchungen festgestellt hat, entfaltet das Blut des eingewanderten Käfers und seiner Larven eine tausendfach stärkere Schutzwirkung gegen Bakterien und Pilze als das des Siebenpunkt-Marienkäfers.
Wirtschaftliche Schäden
Der Asiatische Marienkäfer wurde vor etwa 30 Jahren in Europa eingeführt, um die biologische Bekämpfung von Läusen schlagkräftiger zu machen. Aber er vermehrte sich unkontrolliert bis hin zu regelrechten Plagen. Mittlerweile beschränken er und seine Larven sich längst nicht mehr auf die ursprünglich zugedachte Aufgabe und machen mangels anderer Beute selbst vor den Larven ihres einheimischen „Bruders“ nicht Halt. Sogar an Äpfeln, Trauben und Pfirsichen findet der Neuankömmling Geschmack.
Manche Pflanzenkulturen mögen noch von dem nützlichen Schädlingsbekämpfer profitieren. Andererseits kann der Asiatische Marienkäfer insbesondere im Weinbau zu wirtschaftlichen Schäden führen, wenn eine größere Zahl an Tieren bei der Ernte ins Lesegut gerät.
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