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Bevor das Lager wieder gefüllt wird, muss es gründlichst gereinigt werden. Foto: agrar-press
07.07.2015
Umwelt & Verbraucher

Penible Sauberkeit im Getreidelager

Schädlingsbefall und Lagerverlusten vorbeugen

Kurz vor der Getreideernte beginnt das große Reinemachen in den Getreidelägern auf Bauernhöfen sowie bei Genossenschaften und Landhändlern. Mit Besen, Industriestaubsaugern und speziellen Produkten geht es Überbleibseln der letzten Ernte sowie Staub und Schaderregern an den Kragen. Damit soll Lagerverlusten vorgebeugt und die Qualität des Getreides für die weitere Verarbeitung gesichert werden.

Große Schäden möglich

Die mit neuem Getreide gefüllten Lagerräume rufen Interessenten wie Kornkäfer, Reismehlkäfer, Getreideplattkäfer, Mäuse, Vögel oder Pilze auf den Plan. Der Kornkäfer zählt zu den bedeutendsten Vorratsschädlingen. Aus einem Anfangsbefall im Getreidelager entwickeln sich innerhalb eines Jahres bis zu 90 Millionen Nachkommen. In Deutschland fallen nach Expertenschätzungen circa zwei Prozent der Getreideernte den verschiedenen Vorratsschädlingen zum Opfer. Zudem mindern Hinterlassenschaften wie Kot, Urin, Larven- und Puppenhäute, tote Tiere oder Nagetierhaare den Wert des Getreides oder machen es sogar nicht mehr verkehrsfähig. 

Vorbeugen ist wirkungsvollste Maßnahme

Der gewissenhafte „Hofputz“ ist vor allem in Lagerräumen, aber auch in den Maschinen und Fördereinrichtungen wie Schnecken gefragt, mit denen das Getreide in Kontakt kommt. Alte Getreidekörner müssen möglichst restlos beseitigt werden, weil sich darin Eier und Larven des Kornkäfers und anderer Schädlinge verbergen können. Selbst kleine und versteckte Ritzen, Fugen und Ecken sind zu säubern. Dabei wird auch Staub und sonstiger Schmutz entfernt, der den Insekten ansonsten Schutz bieten würde. Sollten Anzeichen für Schädlingsbefall vorliegen, können die gesäuberten Räume mit einem zugelassenen Produkt behandelt werden. Damit kann der Betreiber des Lagers auch versteckt lebende Insekten erreichen. Um das Lagergut vor Pilzen zu schützen, sind vorbeugend alle Eintrittspforten für fördernde Feuchtigkeit abzudichten. Durch entsprechende bauliche Maßnahmen (Gitter, Abdichtung u. a.) kann der Zuflug bzw. die Zuwanderung von Schädlingen verhindert werden. Gegen Nagetiere helfen Köderboxen, die rechtzeitig im und rund um das Lagergebäude aufgestellt werden sollten.

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