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Besonders die obersten Blätter des Weizens müssen vor Pilzkrankheiten geschützt werden. Quelle: Wiedenau
20.05.2008
Umwelt & Verbraucher

Gesunder Weizen – pralle Ähren

Pilze dürfen sich nicht auf den Blättern breit machen. Sie müssen rechtzeitig bekämpft werden – Der Weizen-Jahrgang 2008, Teil 5

So langsam kommt unser Weizenacker im Rheinland in die „heiße“ Phase. Jetzt entscheidet es sich, ob der momentan ideale Pflanzenbestand eine sehr gute oder vielleicht doch „nur“ eine befriedigende Ernte liefern wird. Vor allem gilt es nun die obersten drei Blätter der Pflanzen frei von Pilzkrankheiten zu halten. Die Blätter liefern den Hauptanteil der Zucker, die nach der Blüte, Anfang Juni, die Körner füllen werden. Je mehr gesunde Blätter Sonnenenergie tanken können, desto praller werden die Ähren.

Beobachten und Prognosen nutzen

Ließe der Landwirt den Pilzen freie Bahn, so könnten sie seinen Ertrag je nach Befallsstärke durchaus halbieren. Damit wäre die ganze Arbeit der letzten Monate umsonst gewesen. Also ist er im Mai regelmäßig auf seinem Acker „Rosewigs Garten“ anzutreffen.

Eine Lupe hilft bei den Routineuntersuchungen, um Krankheiten besser zu erkennen. Gleichzeitig beobachtet er sehr genau die Witterung. Und wenn er Rat benötigt, fragt er seinen Pflanzenschutzberater oder er nutzt ein Prognosemodell. Das wird mit den Wetterdaten des Standorts gefüttert und berechnet auf dieser Basis individuell die mögliche Gefährdung.

Manche mögen es heiß

Die bedeutendsten Krankheiten im südlichen Rheinland waren in den letzten Jahren die Septoria-Blattdürre sowie Braun- und Gelbrost. Während Septoria sich gut in regenreichen Frühjahren entwickelt, liebt der Braunrost hohe Temperaturen. 2007 war mit seinem trocken-warmen April ein typisches Rostjahr. Doch auch Echten Mehltau, DTR, Halmbruch- und Fusarium-Pilze gilt es zu beachten.

Pilzbekämpfungsmittel gezielt einsetzen

Die mit Abstand wirkungsvollste Maßnahme gegen Pilze sind so genannte Fungizide: Sie werden in Wasser verdünnt mit einer Pflanzenschutzspritze ausgebracht. Je nach Krankheit wählt der Landwirt ein passendes Mittel oder eine Mittelkombination aus. Fungizide müssen rechtzeitig eingesetzt werden, wenn sich erste Symptome zeigen. Wenn die Krankheit bereits voll ausgebrochen ist und viel Blattgewebe zerstört hat, dann ist keine Heilung mehr möglich. Eine begrenzte Vorbeugung ist zum Beispiel mit unempfindlichen Sorten, einer ausgewogenen Düngung und nicht zu dichten, gut durchlüfteten Beständen möglich.

Zwischenbilanz:

Der Landwirt konnte eine Septoria-Infektion, die durch einen zweitägigen Dauerregen begünstigt wurde, mit einem Fungizid stoppen. Der Weizen auf Rosewigs Garten ist also kerngesund und bleibt weiterhin auf Erfolgskurs.