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Der Rapserdfloh frisst rundliche Locher in die Blätter. Quelle: Syngenta Agro
13.10.2009
Umwelt & Verbraucher

Der Rapserdfloh ist wieder da

Der Käfer mit den dicken Oberschenkeln mag es warm

Siebartig durchlöcherte Blätter – das typische Erdfloh-Schadbild im Raps ist in diesem Herbst keine Seltenheit. Der kleine Käfer ist durch die milden Temperaturen regelrecht verwöhnt worden und konnte sich gut entwickeln. Jetzt gilt es, die Rapsernte 2010 zu sichern. Lässt man den Schädling nämlich gewähren, fressen sich seine Larven quer durch die Pflanze. Wenn sie den Vegetationspunkt erreichen und schädigen, ist der Totalausfall vorprogrammiert.

Beizen bieten begrenzten Schutz

Die ersten Befallssymptome sind in der Regel bereits Anfang September an den Keimblättern erkennbar. In dieser Phase sind die Pflanzen aber noch durch Beize geschützt, so dass der Schaden nur gering ausfällt. Die Beize, in diesem Fall ein Wirkstoff gegen Insekten, umhüllt das Saatgut und entfaltet ihre Wirkung in der jungen Pflanze. Ab dem Vier- bis Sechsblattstadium lässt ihre Wirkung nach. Jetzt muss der Landwirt prüfen, ob er aktiv werden muss. Zur Beurteilung kann er entweder die Pflanzen oder das Käferaufkommen betrachten. Die Schadschwelle, ab der eine Bekämpfung erforderlich ist, gilt als überschritten, wenn zehn Prozent der Blattfläche durch Lochfraß zerstört sind. Mit Gelbschalen geht es noch einfacher: Sammeln sich innerhalb von drei Wochen rund 50 Käfer in den mit Wasser und einigen Tropfen Spülmittel gefüllten Schalen, ist es empfehlenswert zugelassene Insektizide möglichst noch vor der Eiablage einzusetzen.

Käfer leicht zu erkennen

In den Gelbschalen sind die Erdflöhe kaum mit anderen Käfern zu verwechseln. Sie sind schwarzblau und zeichnen sich durch stark verdickte Oberschenkel aus. Ihre Flügeldecken sind streifig punktiert. Sie schlüpfen im Juni und Juli aus ihren Puppen im Boden und besiedeln ab September den frisch aufgelaufenen Raps. Nach dem Reifungsfraß legen die Weibchen Eier im Boden ab. Daraus schlüpfen die Larven, die sich dann in die Pflanzen bohren und die eigentlichen Schäden wie Fäulnis und Absterben verursachen.