Landwirtschaft und Artenschutz sind in Deutschland keine Gegensätze
Die Artenvielfalt ist im stetigen Wandel
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“. Dieses Zitat des Liedermachers Wolf Biermann trifft auch auf die Vielfalt der Arten zu: Ihre Zusammensetzung und ihre Lebensräume verändern sich permanent, denn die Natur ist dynamisch, und es gibt kein ideales Gleichgewicht. An diesem Wandel sind Mensch und Natur gleichermaßen beteiligt.
In Deutschland wurden im Laufe der letzten Jahrhunderte große Teile der Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft umgewandelt. Hier hat die Kultivierung der Landschaft sogar in manchen Gegenden günstige Voraussetzungen für eine höhere Artenvielfalt geschaffen. Hinzu kommen pflanzliche und tierische Einwanderer, die die einheimische Artenvielfalt teils bedrohen und teils bereichern. Übrigens: Überließe man Äcker, Grünland und Siedlungsflächen der Natur, würden zwei Drittel Deutschlands nach und nach von einem relativ artenarmen Buchenwald bedeckt.
Moderne Landwirtschaft ist auch ein Artenschützer
Die moderne, intensive Landwirtschaft erzielt auf den bestehenden Ackerflächen immer höhere Erträge. Diese hohe Produktivität bewahrt andere Naturräume vor der Umwandlung in Ackerland. Außerdem bietet die Agrarlandschaft vielen verschiedenen Pflanzen- und Tierarten Lebens- und Rückzugsräume: wie Hecken, Blühstreifen, Feldraine, Gräben, Wiesen und Brachen. Je vielfältiger diese Räume zwischen den Ackerflächen sind, desto größer ist die Artenvielfalt. Die Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Naturhaushalt und Artenvielfalt werden im Rahmen zahlreicher Zulassungsstudien wissenschaftlich geprüft. Es werden nur Pflanzenschutzmittel zugelassen, von denen keine unvertretbaren Auswirkungen erwarten sind.
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