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Herbst-Eisenhut Quelle: S. Meyerinck.
20.10.2005
Haus & Garten

Eisenhut – bis Oktober in Blüte

Der Eisenhut gilt als „die giftigste Pflanze Europas“. Geht man vorsichtig mit ihr um, braucht man aber nicht auf diese attraktive Zierpflanze zu verzichten.

Wegen seines hohen Zierwerts wird vor allem der Blaue Eisenhut in vielen Gärten angepflanzt und in der Floristik verwendet. Beim Pflücken der Stängel oder Umpflanzen sollte man den Hautkontakt mit allen Pflanzenteilen vermeiden (Handschuhe). Es kann sonst zu Hautentzündungen oder schweren Vergiftungen kommen. Der Eisenhut sollte in Staudenrabatten möglichst nicht am Rand, sondern in der Mitte stehen. Der höchste Gehalt des Gifts Acotinin ist in den knolligen Wurzelstöcken und im Samen enthalten. In der Natur kommt der Eisenhut in den Alpen, zerstreut aber auch in den höheren Mittelgebirgen Deutschlands vor.

Auf der nördlichen Halbkugel der gemäßigten Zone gehören zu der Gattung Eisenhut Aconitum aus der Familie der Hahnenfußgewächse rund 50 Arten. Alle lieben einen kühlen, mehr feuchten Humusboden und einen halbschattigen Standort. Die Stauden werden bis zu 1,50 hoch und tragen blaue oder gelbe Blütenrispen. Der dunkelblaue Herbst-Eisenhut A. carmichaelii blüht in den Monaten September und Oktober, andere wie der Blaue Eisenhut A. napellus im Juni, Juli.

Innerhalb der Gattung Aconitum wird die Giftigkeit der hiesigen Eisenhutarten nur noch von bestimmten indischen und chinesischen Arten übertroffen, deren Extrakte als Pfeilgifte benutzt wurden. Als Arzneidroge spielten Extrakte des im Sommer blühenden Blauen Eisenhuts A. napellus eine Rolle. Die Droge ist heute aber nicht mehr gebräuchlich, abgesehen von homöopathischen Verdünnungen.

In der traditionellen indischen und chinesischen Medizin spielen Aconitum- Zubereitungen aber noch eine wichtige Rolle. Bei zunehmendem Interesse an chinesischen Heilmethoden und -kräutern in westlichen Ländern, bestehen vor allem dann Gefahren, wenn die in China gebräuchlichen Verfahren zur Verminderung der giftigen Pflanzeninhaltsstoffe und damit der Toxizität der verwendeten Arzneizubereitungen nicht übernommen werden oder nicht bekannt sind. Darauf wird u. a. in dem Buch Giftpflanzen hingewiesen. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen von Dietrich Frohne und Hans Jürgen Pfänder, erschienen in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart.

Viel mehr zu den Pflanzen der Gattung Eisenhut unter www.botanischer-sondergarten.hamburg.de