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Larve und Schadbild der Kleinen Pflaumensägewespe (Hoplocampa minuta) an jungen Pflaumenfrüchten Quelle: Bayer CropScience
17.08.2010
Haus & Garten

Befall von Pflaumensägewespen eindämmen

Weiße Leimtafeln deuten zur Blütezeit auf die gefräßigen Tiere hin. Befallene Früchte aufsammeln und vernichten.

Im Pflaumenanbau verursachen die Pflaumensägewespen immer wieder erhebliche Ausfälle. Die häufiger vorkommende Schwarze (Hoplocampa minuta) und die etwas seltenere Gelbe Pflaumensägewespe (Hoplocampa flava) treiben ihr Unwesen vor allem im Frühjahr zur Blütezeit. Dann legen die Insekten ihre Eier in die Kelchblätter. Die Larven entwickeln nach dem Ausschlüpfen einen mächtigen Appetit. Sie höhlen die Fruchtknoten und die Früchte von innen aus. Bereits im Sommer bereiten sich die Schädlinge auf den Winter vor. Noch vor Beginn der Pflaumenernte wandern die weißlichen Larven aus den Früchten und verkriechen sich im Boden, wo sie überwintern.

Ein deutliches Zeichen für den Befall mit Pflaumensägewespen sind Früchte, die mitsamt den Fruchtstielen unter dem Baum liegen. Die Bäume beginnen. bereits kurz nach dem Fruchtansatz im Frühjahr die jungen, befallenen Früchte abzustoßen. Diese weisen oft ein kleineres Einbohr- und ein etwas größeres Ausbohrloch auf. In ihrem Inneren findet man die etwa zehn Millimeter langen weißlichen Larven mit ihrem gelblich braunen Kopf. Meist sind die Früchte auch mit Kot gefüllt, der am Ausbohrloch austreten kann.

Von der gefräßigen Larve zur sägenden Wespe

Eine einzige Larve kann bis zu sechs Früchte vernichten. Sobald der Hunger gestillt und die Larve ausgewachsen ist, verlässt sie die Frucht. In der Regel arbeitet sie sich ab Juli in den Erdboden und überwintert in etwa zehn Zentimeter Tiefe in einem Kokon. Dort verpuppt sie sich auch im Frühjahr.

Die Blütezeit im April und Mai ruft dann pünktlich die ausgewachsenen Pflaumensägewespen auf den Plan. Sie sind vier bis sechs Millimeter groß, je nach Art gelb oder schwarz mit gelblichen Beinen und durchsichtigen Flügeln. Auf den Blüten findet man sie schon morgens in aller Frühe noch etwas träge, aber schon lautstark aktiv. Mit ihren Fühlern erzeugen sie, Geräusche – ähnlich wie Grillen. Mit einem sägeartigen Legestachel an ihrem Hinterleib ritzen die Wespen kleine Eitaschen in die Oberhaut der Kelchblätter der geschlossenen Blüten. Dort hinein legen sie bis zu 70 Eier. Nur ein winziger, schwarzgrüner Fleck deutet auf das Eigelege hin. In nur zehn bis 14 Tagen entwickeln sich daraus die Larven. Den weiblichen Wespen selbst ist nur ein kurzes Leben beschieden. Sie werden höchstens drei Wochen alt.

Gartentipp: Vorbeugung ist wichtig

Bei kleineren Pflaumenbäumen lässt sich die Pflaumensägewespe mit Insektiziden behandeln. Vorbeugen ist in jedem Fall empfehlenswert. Mit weißen Leimtafeln lassen sich die Sägewespen im Frühjahr gut fangen. Deuten die Tafeln auf einen Befall hin, lässt sich der Vermehrungszyklus der Tiere unterbrechen, indem man die befallenen Früchte abschüttelt, absammelt und vernichtet, so dass die Larven nicht in den Boden verschwinden können.