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Baumwollkapselwurm, Heliothis zea, beim Fraß an einer Baumwollkapsel. Quelle: Bayer CropScience
08.01.2008
Forschung & Technik

Neue Chancen für Indiens Kleinbauern

Gentechnisch veränderte Baumwollsorten machen Furore, 23 Nahrungspflanzen stehen kurz vor der Zulassung.

Mehr als zweieinhalb Millionen indischer Kleinbauern haben 2007 gentechnisch veränderte Baumwolle angebaut, auf einer Fläche von 5 Millionen Hektar. Damit hat sich die Anbaufläche nach Schätzungen der Regierung in Neu Delhi innerhalb von drei Jahren vervierfacht, berichtete kürzlich die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Noch wichtiger für die Bauern: die Erträge von diesen Flächen haben sich fast verdoppelt, in manchen Fällen sogar verdreifacht. Denn anders als früher werden jetzt Pflanzen angebaut, die sich selbst vor dem Baumwollkapselwurm schützen können.

Der gefürchtete Baumwollkapselwurm verursacht drastische Ertragsausfälle. Durch den gentechnischen Einbau des Bacillus thuringiensis in die Baumwolle können die Pflanzen den Schädling jetzt selbst abwehren.

Das führt zu großen Einsparungen beim chemischen Pflanzenschutz. Anstelle der üblicherweise neun Behandlungen genügen jetzt je nach Witterung drei bis vier. Die durchschnittlichen Erträge sind von 308 Kilogramm je Hektar auf 502 Kilogramm gestiegen. Gab es 2003 erst drei Hybridsorten, sind es heute bereits 45. Indien ist von einem Baumwollimport- zu einem Exportland geworden. Es ist heute der zweitgrößte Exporteur nach den USA. Auf jeden Fall will man von Regierungsseite für die Einhaltung strenger, am liebsten international abgestimmter Zulassungs- und Sicherheitsregeln sorgen. Dazu gehören auch eine klare Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit der gentechnisch erzeugten Produkte.