Wissenschaftler finden im Wildapfel genetische Grundlagen, um gegen Feuerbrand unempfindliche Obstsorten zu züchten
Der Wildapfel wehrt sich
Die Wissenschaftler suchen seit vielen Jahren nach Möglichkeiten, die hoch ansteckende Krankheit zu stoppen. Nun scheint sich eine neue Lösung abzuzeichnen. Der Wildapfel Malus x robusta 5 ist in der Lage, sich gegen die Pflanzenkrankheit zu wehren. Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der Michigan State University in den USA entdeckten eine sogenannte Gen-für-Gen-Beziehung: Das Feuerbrandbakterium besitzt ein Gen, das im Wildapfel Malus x robusta 5 eine Resistenz hervorruft.
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des JKI mit Fachleuten der ETH Zürich und Agroscope Wädenswill in der Schweiz konnten die Wissenschaftler in Malus x robusta 5 zudem den Gegenspieler des Bakteriums, ein Resistenz-Gen, genau lokalisieren.
Resistente Sorten züchten
Diese neuen und vielversprechenden Erkenntnisse werden nun vertieft. Die Wissenschaftler schauen sich die Wildapfelarten noch genauer an, um zu verstehen, wie sich die Pflanze gegen die Erkrankung wehren kann. Parallel dazu rückt die Züchtung in den Fokus. Auf der Basis der neuen Ergebnisse versprechen sich die Züchter einen deutlichen Fortschritt bei der Entwicklung Feuerbrand resistenter Sorten. Bisher gibt es solche nämlich nicht. Die Obstbauern haben lediglich die Wahl zwischen sehr anfälligen, mittel anfälligen und weniger anfälligen Sorten.
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