Trotzdem kann die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Bedenken gegenüber MON810-Mais nicht zerstreuen
Die EFSA-Experten stützten sich auf verschiedene Fütterungsversuche und zahlreiche in den letzten zehn Jahren veröffentlichte wissenschaftliche Daten. Noch intensiver als bei der Erstzulassung haben sich die Wissenschaftler dabei mit dem Bt*-Protein beschäftigt, das der Mais bildet. Sie konnten nachweisen, dass das Bt*-Protein zu Unrecht verdächtigt wurde, nicht nur den Maiszünsler zu schädigen, sondern auch andere Tierarten. Es wurden dazu zahlreiche einzelne und zusammenfassende Studien zu wasserbewohnenden Insekten, zu Bienen und Regenwürmern ausgewertet. Eine besondere Gefährdung konnte ausgeschlossen werden. Zwar könnte eine schädliche Wirkung des Bt*-Proteins auf Schmetterlinge ausgehen. Da aber deren Larven in der Natur kaum mit dem Mais in Kontakt kommen, würden davon allenfalls 0,3 bis 0,8 Prozent der Tiere, beispielsweise von Kohlmotten oder ähnlichen Schmetterlingsarten in einer MON810-Region betroffen. Eine Gefährdung von Schmetterlingsarten ist also nicht gegeben.
*Bacillus thuringiensis
Übrigens waren elf aus dem MON810-Mais hervorgegangene Sorten in Deutschland bis April 2009 zugelassen. Der „gemeinsame Sortenkatalog“ der EU enthielt Anfang 2009 für unterschiedliche Standorte und Anbauregionen 99 Sorten.