Fuchsiengesellschaften schlagen Alarm: Fuchsiengallmilbe breitet sich in Windeseile aus
Zuerst wurde die Fuchsiengallmilbe Aculops fuchsiae im Jahr 1972 in Brasilien beschrieben. 1981 tauchte sie in Kalifornien auf. Sie ist besonders gefährlich, weil sie nur etwa 0,2 mm groß und ein Meister im Verstecken ist. Die wurmförmigen, weißlich bis gelben Tiere mit zwei Beinpaaren am Körperende sammeln sich an neuen Blättern und Blütenknospen. Dort saugen sie und geben dabei ein Speichelsekret ab, welches das Pflanzengewebe unschön anschwellen lässt. Die befallenen Fuchsien wachsen nicht mehr. Die Weibchen der Milbe legen etwa 50 Eier. Der Lebenszyklus von Ei, Larve, Nymphe und erwachsenem Tier umfasst 2 – 4 Wochen. Die Verbreitung erfolgt ungeheuer schnell durch Wind, Insekten und Vögel. Menschen, die mit infizierten Pflanzen umgehen, verschleppen die Winzlinge durch Kleidung, Hände und Haare, ohne es zu merken.
Was ist zu tun?
Erfahrungen aus Amerika und England besagen, dass sich die Fuchsiengallmilbe mit Akariziden, d. h. Pflanzenschutzmitteln gegen Milben, bekämpfen lässt. Allerdings sind die Tiere, insbesondere ihre Eier, nur schwer zu erreichen. Blattachseln und Knospen sind ihre Winterverstecke. Die Deutsche Fuchsien-Gesellschaft empfiehlt, infizierte Fuchsien komplett zu behandeln oder besser, sofort zu verbrennen. Auf keinen Fall dürfen befallene Pflanzen in den Kompost gelangen, allenfalls in die Restmülltonne. Schon im Zweifel sollte man auf einen Transport, Tausch oder Kauf von Fuchsien verzichten. Sonst besteht die Gefahr, dass sehr schnell landesweit alle Fuchsien mit Gallmilben verseucht werden. Wer vermutet, dass seine Fuchsien befallen sind, sollte sich unverzüglich an das zuständige Pflanzenschutzamt wenden und auch die Fuchsiengesellschaften informieren.