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Reis - Grundnahrungsmittel für Milliarden von Menschen Quelle: CropLife
01.10.2009
Umwelt & Verbraucher

Lautlose Hungerkrise: Gefahr für den Weltfrieden?

Über eine Milliarde Menschen hungern, so viele wie noch nie

„Wir brauchen dringend einen Konsens darüber, dass der Hunger in der Welt völlig und rasch ausgerottet wird“, fordert Jacques Diouf, Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Erstmals hungern 2009 über eine Milliarde Menschen. Das heißt, jeder sechste Mensch auf der Welt hat nicht genug zu essen oder leidet an Unterernährung. In vielen Ländern wird mit einem weiteren Anstieg der Lebensmittelpreise gerechnet, so dass die Zahl der Hungernden im Laufe des Jahres voraussichtlich um elf Prozent steigen wird.

Jacques Diouf sieht in den Lebensmittelpreisen und der Weltwirtschaftskrise eine „gefährliche Mixtur“, die ein ernsthaftes Risiko für den Weltfrieden darstellt. Deshalb müssten die ärmeren Länder wirtschaftlich und politisch in die Lage versetzt werden, ihre Agrarproduktion und die Produktivität anzukurbeln.

Die große Mehrheit der Hungernden

lebt in Asien und in der Pazifikregion. Laut Schätzungen der FAO leiden dort 642 Millionen Menschen chronisch Hunger. In Afrika südlich der Sahara sind es 265 Millionen, in Lateinamerika und der Karibik 53 Millionen sowie im Nahen Osten und in Nordafrika 42 Millionen Menschen. Aber auch in den Industrieländern haben nach Angaben der FAO 15 Millionen Menschen nicht genug zu essen.

Kleinbauern brauchen Zugang zu landwirtschaftlichen Betriebsmitteln

Die Deutsche Welthungerhilfe machte darauf aufmerksam, dass zwei von drei Hungernden auf dem Lande lebten, so dass die Hilfe dort ansetzen müsse. Darin wird sie von dem Internationalen Agrar- Entwicklungsfonds IFAD unterstützt: „...Kleinbauern in Entwicklungsländern brauchen nicht nur Zugang zu Saatgut und Dünger, sondern auch zu maßgeschneiderten Technologien, Infrastruktur, Finanzierung und Märkten.“

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