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28.08.2008
Umwelt & Verbraucher

Der Landwirtschaft gehen weltweit die Äcker aus

Die Anbauflächen für landwirtschaftliche Produkte gehen weltweit zurück. Deshalb müssen die nutzbaren Flächen so effizient wie möglich genutzt werden.

Weltweit steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln. Um 80 Millionen Menschen wächst die Weltbevölkerung jedes Jahr. Die Anbauflächen aber nehmen unter anderem durch Erosion oder Versiegelung weiter ab. Neue Flächen, vor allem in Schwellenländern nutzbar zu machen, wäre mit hohen Investitionen verbunden. Deshalb ist es naheliegend, zunächst die Erträge von vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Flächen zu steigern.

Besseres Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie schlagkräftige Landtechnik sind die Säulen der Ertragsverbesserung. Um den Bauern in armen Ländern kurzfristig Zugang zu diesen Betriebsmitteln und damit höhere Ernten zu ermöglichen, will die EU-Kommission noch 2008 eine Soforthilfe mobilisieren. Eine Milliarde Euro hat sie dafür auf dem diesjährigen G 8-Gipfel zugesagt.

Die starken Preissteigerungen für Getreide und andere Grundnahrungsmittel haben dazu geführt, dass die Landwirte der EU wieder ihre gesamte Fläche für den Anbau von Getreide nutzen dürfen. Die Aussetzung der Pflicht, zehn Prozent der Flächen stillzulegen, hat bereits 2007/2008 zu einer um 13 Millionen Tonnen höheren Getreideernte geführt, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2.7.2008. Für die weltweite Lebensmittelknappheit dürfte dies aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Andererseits gehen weltweit laufend viele Ackerflächen durch Versiegelung, Erosion und Versteppung verloren.

Auch in Deutschland werden jeden Tag 120 Hektar Ackerland, das entspricht etwa 120 großen Fußballfeldern*, zu Bauplätzen für Wohn- und Gewerbegebiete sowie Straßen umgewandelt. Der Flächenverbrauch könnte bis 2015 noch zunehmen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner, sprach deshalb kürzlich von einem Damoklesschwert, das über der Landwirtschaft schwebt.

*Laut DFB haben Fußballfelder eine Fläche von mindestens
4 050 m² und höchstens 10 800 m².