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Die Früchte des Kakibaums sind sehr süß und können bis zu 500 Gramm wiegen. Foto: iStock
17.09.2020
Umwelt & Verbraucher

Die Kakipflaume – exotisch, fruchtig, süß

Götterfrucht und Götterspeise im Supermarktregal

So wie Kiwi, Papaya, Litschi, Drachenfrucht, Karambole-Sternfrucht und Physalis heute längst in jedem Supermarkt angeboten werden, so ist auch die Kaki zwar noch eine „exotische Frucht“, die aber Eingang in unsere Ernährung gefunden hat. Während die Kaki aufgrund der in ihr enthaltenen Tannine zuweilen auch recht herb schmeckt, haben ihre Unterarten und Züchtungen Sharonfrucht und Persimone einen süßeren Geschmack.

Eine orangefarbene Fleischtomate? Nein, eine Kaki! Die Kaki ist die Frucht des Kakibaums Diospyros kaki. Die Gattung Diospyros bedeutet Götterfrucht und gehört zu den Ebenholzgewächsen. Kakis haben ihre botanischen Wurzeln in Asien. Nicht mit der Pflaume verwandt, aber so genannt: In China wird die „chinesische Pflaume“ schon seit mehr als 2000 Jahren gegessen, sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Die Chinesen mögen den Kakibaum als langlebigen Schattenspender und Vogelnistplatz. Ein geschmückter Kaki-Kuchen ist das Symbol des „Wunsches für großes Glück in 100 Angelegenheiten“. Als Zuchtform der Kaki oder Kaki-Sorten sind Honigapfel, Persimone oder die aus Israel stammende Sharon- oder Scharonfrucht bekannt. Ihr Name leitet sich von der Scharonebene ab.

Früchte bis zu 500 Gramm schwer

Der Kakibaum wird bis zu 10 Meter hoch. Er hat lanzettförmige dunkelgrüne Blätter und blüht im späten Frühjahr bis in den Frühsommer mit gelb-weißen Blüten. Seine Früchte sind sehr süß und können bis zu 500 Gramm wiegen. Interessant dabei ist, dass sich sowohl aus den bestäubten als auch aus den nicht bestäubten Blüten nachher Früchte bilden. Allerdings haben nur die zuvor bestäubten Früchte auch Samen im Inneren. Die Kakis bleiben bis in den Winter hinein am Baum hängen. Kakibäume wachsen am besten in mildem Klima an einem geschützten Ort. Sie können zwar leichten Frost vertragen, bei längeren Perioden mit tiefen Temperaturen kann das Holz aber Schaden nehmen.

Der überwiegende Teil der Kakibäume, die kommerziell genutzt werden, steht in China, Japan und Korea, es gibt aber auch eine Kaki-Produktion in Kalifornien, in Südamerika und in Spanien in der Region um Valencia. Die Haupterntezeit in Ostasien ist im Oktober/November. Dann haben die Kakibäume ihre Blätter verloren und die Früchte sind leichter zu ernten. Ein einzelner Baum kann unter guten Bedingungen bis zu 100 Kilogramm Früchte bringen. So leicht pflücken wie Äpfel assen sich Kakis allerdings nicht, sie sind sehr fest mit dem Baum verbunden.

Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe

Kakis wird eine cholesterinsenkende und antioxidative Wirkung zugesprochen. Sie enthalten viele wirksame Inhaltsstoffe wie Tannine, Carotinoide oder auch die farbgebenden Anthocyanidine sowie Vitamin C. Ob die Frucht nun mehr nach Melone, Aprikose, Pflaume oder Pfirsich schmeckt, wird unterschiedlich wahrgenommen. Durch die bitteren Tannine ist die Kaki auf jeden Fall aber herber als die vorgenannten Früchte. Und auch bei der Schale scheiden sich die Geister: Sie kann zwar theoretisch mitgegessen werden, wenn die Kaki sehr reif ist, da dann die Tannine schon zersetzt sind und die lederartige Schale weicher geworden ist. Die meisten Menschen aber schälen die Kaki mit dem Messer oder löffeln sie ähnlich wie eine Kiwi aus. Die Unterart Sharon-Frucht kann dagegen gut mit der Schale gegessen werden, sie ist sehr viel weicher. Sie schmeckt milder als die etwas herbere Kakifrucht und hat keine Kerne.

Unterscheiden kann man die Sharon von der rötlichen Kaki gut an ihrer helleren gelb-orangen Farbe. Eine weitere zur selben Familie gehörende Frucht ist die ovale Persimone. Sie kann ähnlich einem Apfel mit und ohne Schale gegessen werden. Der Blütenansatz sollte allerdings vorher weggeschnitten werden. Allen „Exotic-Pflaumen“ gemeinsam ist, dass sie bei der Lagerung noch nachreifen. Die braunen Flecken, die manchmal im Fruchtfleisch vorkommen, sind übrigens kein Zeichen für Fäulnis, sie zeigen vielmehr einen hohen Zuckeranteil an. Wer so viele Kakis von seinem Baum geerntet hat, dass er sie nicht auf einmal aufessen kann, der kann auch Konfitüre, Fruchtpüree oder Saft herstellen.

Am besten im Weinbauklima

Wer einen Kakibaum im Garten pflanzen möchte, tut dies am besten an einem warmen und sonnigen Standort, zum Beispiel an einer Hauswand auf der Südseite auf lehmig-humosen, durchlässigen Boden. Frost mag die Kakipflanze nämlich gar nicht gern. Kurzzeitige Trockenheit verträgt sie dagegen recht gut. Während der Fruchtreife sollte allerdings genügend Wasser zur Verfügung stehen. Zum besseren Überwintern wird eine Mulchschicht an die Stammbasis gegeben, und gegen Frostrisse hilft ein Weißanstrich im Herbst. Glücklicherweise ist der Kakibaum recht unempfindlich für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, nennenswert treten höchstens einmal Blattläuse auf. Im Großen und Ganzen ist der Kakibaum in mildem Klima also eine gute Ergänzung zu heimischem Obst.

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