Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln
Smoothie mit ACE, Vitaminkapsel, probiotischer Joghurt, Vitamin-Müsli: Beinahe jeder dritte Deutsche greift regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln – im Glauben, sich damit etwas Gutes zu tun. Hübsch bunt verpackt und im Supermarkt, Apotheke und Drogeriemarkt prominent platziert, versprechen diese Produkte dem regelmäßigen Nutzer positive Effekte auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Experten mahnen aber immer wieder, dass der gesunde Mensch unter normalen Umständen aus einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung alle lebensnotwendigen Nährstoffe erhält. Isst er zusätzlich hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel, steigt eventuell das Risiko negativer gesundheitlicher Auswirkungen.
Ausgewogene Ernährung reicht völlig aus
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin hat deshalb zur gesundheitlichen Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln Höchstmengenempfehlungen für Vitamine und Mineralstoffe herausgegeben. Sie sollen sicherstellen, dass Personen mit geringer Nährstoffzufuhr ausreichende Mengen aufnehmen, ohne dass es andererseits bei Konsumenten mit höherer Nährstoffversorgung zu Überschreitungen kommt. Dafür wurden mithilfe medizinischer Parameter Höchst-Aufnahmemengen für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren errechnet.
Allerdings betonen auch die BfR-Wissenschaftler, dass unsere herkömmliche Ernährung bis auf wenige Ausnahmen – wie für Hochleistungssportler oder Schwangere – ausreichende Nährstoffmengen liefert. Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind Nahrungsergänzungsmittel daher zumeist nicht notwendig. Umso mehr, da sie sowieso eher von gesundheitsbewussten Menschen gekauft werden. Angesichts dessen dienen die Höchstmengenempfehlungen also vor allem dazu, die gut versorgte Bevölkerung vor übermäßiger Nährstoffaufnahme zu schützen. Schwierig ist unter diesen Umständen, dass bis heute weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene verbindliche Höchstmengen für Vitamin- und Mineralstoffgehalte in Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt wurden.
Quelle: BfR