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Gute Pflege dankt der Hibiskus mit reicher Blüte. Foto: Klaus Margraf
27.12.2017
Haus & Garten

Hibiskus – Chinesischer Roseneibisch

Der Blumenschmuck der Südseemädchen

Zur Familie der Malvengewächse gehört die rund 250 Arten umfassende Gattung Hibiscus. Und aus dieser Gattung wiederum stammt der als Zimmerpflanze begehrte Chinesische Roseneibisch (Hibiscus-Rosa-Chinensis-Hybriden). In den tropischen Gebieten Asiens zu Hause, ist er aus Filmen und von Gemälden als Blumenschmuck der Südseemädchen bekannt, die ihr Haar damit verschönern oder leuchtende Blütenketten binden. Das Farbenspiel seiner großen Blüten reicht, je nach Sorte, von leuchtend rot über rosa und orange bis hin zu weißen, gelben und gemischten Tönen. Die Trichterblüten können einfach, halbgefüllt und gefüllt sein, gefranst, mit unterschiedlich gefärbter Blütenmitte und panaschierten Laubblättern. Auffallend sind außerdem seine herausragenden miteinander verwachsenen Staubgefäße und sein langer Stempel. Allerdings halten sich die dekorativen Trichter nur einen bis zwei Tage. Bei guter Pflege kommt aber aus jeder Blattachsel eine Blüte hervor, sodass die Blütezeit zu Hause von März bis November möglich ist.

Die wunderschöne Wuchsform des als Topfpflanze gezogenen Strauchs wird beim Gärtner mit Wuchshemmstoffen erreicht. Verliert sich deren Wirkung zu Hause, wächst er etwas sparrig und braucht deshalb ausreichend Platz im Zimmer. Er will volles Licht, vor allem im Herbst, damit die Triebe ausreifen. Nur während der heißen Mittagssonne im Sommer sollte er etwas Schatten bekommen. Junge Pflanzen, die im Sommer in der vollen Sonne stehen, reagieren mit einem Einrollen der Blätter, weil sie die dann meist herrschende Lufttrockenheit nicht vertragen. Hier hilft ein Standortwechsel oder das wiederholte Übersprühen der Blätter mit Wasser. Die Wassertemperatur darf dabei aber nicht niedriger als die der Umgebung sein.

Die Pflanzen haben einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf. Deshalb brauchen sie vom Frühjahr, etwa ab März, bis in den Herbst hinein immer ausreichend Wasser, jedoch vertragen sie stauende Nässe nicht. Gedüngt wird am besten mit einem Volldünger für mediterrane Zierpflanzen. Die Nährstoffgaben kann man ab August langsam reduzieren, damit die Triebe ausreifen können. Der Roseneibisch fühlt sich den Sommer über auch an einem windgeschützten warmen Platz im Freien, auf dem Balkon oder auf der Terrasse wohl. Auf nicht zusagende Wachstumsbedingungen reagiert er meist mit einem Abwerfen von Blütenknospen oder Blättern. Die Ursachen dafür sind sehr vielseitig. In den Sommermonaten sind meist Ballentrockenheit oder Nährstoffmangel schuld daran. Im Herbst, wenn der Hibiskus aus der Sommerfrische wieder ins Zimmer zurückkehrt, darf man ihn nicht zu warm oder zu dunkel stellen. Wenn er dann obendrein noch zu trocken gehalten wird, wirft er neben den Blütenknospen auch einen großen Teil der Blätter ab.

Vor dem Einräumen müssen die Pflanzen gründlich geputzt werden. Dabei entfernt man alle abgestorbenen, welken oder kranken Pflanzenteile. Auch ist eine Kontrolle notwendig, ob sich die Pflanzen Schädlinge wie Weiße Fliege, Blattläuse, Spinnmilben oder Schild- und Wollläuse „eingefangen“ haben. Es ist ratsam, diese noch im Freien zu bekämpfen. Hierzu stehen im Handel zahlreiche zugelassene Pflanzenschutzmittel verschiedener Hersteller zur Verfügung.

Im Winter reicht ein Standort bei etwa 12 bis 15 Grad Celsius. Es wird dann auch weniger gegossen und selten gedüngt. Werden die Pflanzen im Winter jedoch zu warm gehalten, so wachsen sie weiter, aber mit langen, spillerig dünnen, sogenannten vergeilten Trieben. Die schneidet man am besten gleich zurück und gibt den Pflanzen dann einen kühleren Platz. Der normale Rückschnitt erfolgt aber erst im Frühjahr, wenn der Neuaustrieb beginnt. Dann wird auch ein Schnitt ins alte Holz vertragen. Führt man diesen allerdings während der Winterruhe durch, ist der gewünschte Austrieb aus dem alten Holz nicht immer gewährleistet, und die Pflanzen haben Mühe, sich von diesem Eingriff zu erholen.

Nur sehr schwer erholen sich auch solche Exemplare, die zu kühl, zwischen 0 Grad und 5 Grad Celsius, überwintert wurden. Sie sind extrem geschwächt und treiben erst sehr spät im Frühjahr wieder aus. Folgen noch ein oder zwei weitere Jahre mit derart niedrigen Überwinterungstemperaturen, muss man mit dem völligen Eingehen der Pflanzen rechnen. Bei beginnendem Trieb im Frühjahr wird der Roseneibisch in ein lockeres, nährstoffreiches Erdgemisch verpflanzt. Danach sollte er des Öfteren mit zimmerwarmem Wasser besprüht und wärmer gestellt werden. Auf Zugluft reagiert der Hibiskus empfindlich – mit einem Abwurf vieler Blätter, wenn beispielsweise zum Lüften des Zimmers die Fenster nachts geöffnet werden und dadurch Zugluft entsteht. Besonders empfindlich reagiert er, wenn zudem noch große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht vorkommen.

Vermehren lässt sich der Hibiskus durch Kopfstecklinge (Triebspitzen), die noch nicht verholzt sind und sechs bis acht Blätter haben. Sie werden im Juni geschnitten und in ein Erdsubstrat gesteckt. Bei ausreichender Luftfeuchte (Plastikhaube über Steckling und Topf stülpen) sowie Bodentemperaturen von 22 Grad Celsius bewurzeln sie sich im Allgemeinen willig.

Eine Besonderheit ist die Sorte “Cooperi“. Sie wird weniger wegen ihrer Blüten, die kleiner sind, geschätzt, sondern vor allem wegen ihres rot-weiß-grün gescheckten Laubs. Diese Sorte braucht ebenfalls reichlich Licht. Um die Farbigkeit der Blätter zu erhalten, darf sowohl die Erde, in die eingetopft wird, als auch die Düngung nicht zu stickstoffreich sein. Am farbenfreudigsten ist der Neutrieb, bei der weiteren Entwicklung wird das Laub dann grüner.

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