die-ersten-bienenkaesten-sind-ab-april-in-den-rapsaeckern-zu-finden.jpg
Die ersten Bienenkästen sind ab April in den Rapsäckern zu finden. Quelle: Matthias Wiedenau
05.04.2007
Umwelt & Verbraucher

Ohne Bienen keine Ernte

Deutsche Bienen starten gut ins Frühjahr - Rätselhaftes Bienensterben in USA kein Thema bei heimischen Imkern.

Medienberichte hatten die Öffentlichkeit aufgeschreckt (unter anderem in der Süddeutschen Zeitung am 12. März 2007). Demnach sind an der amerikanischen Westküste fast 60 Prozent, an der Ostküste und in Texas sogar mehr als 70 Prozent der Bienenvölker verschwunden. Deutsche Experten blicken deshalb aufmerksam nach USA, stellen aber für die heimischen Bienenvölker Wohlbefinden fest. „Wir gehen von einem normalen Bienenjahr ohne besondere Verluste aus“, sagt Dr. Alfred Schulz vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen (Rheinland-Pfalz). Für die bedrohlichen Ausfälle in den USA hat er ebenso wie seine amerikanischen Kollegen noch keine Erklärung. „Da keine toten Bienen in den Stöcken gefunden wurden, konnte man auch keine Aussagen zu den Todesursachen treffen“, so Schulz. In anderen Berichten ist von vereinzelten toten Bienen und unbekannten Erregern die Rede.

Für den bayerischen Bereich schätzt Dr. Stefan Berg von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim die Ausfälle auf circa sieben Prozent: „Das ist ein durchschnittlicher und keinesfalls beunruhigender Wert. Nach einem längeren Winter wären die Zahlen höher gewesen.“ Berg begründet dies so: „Der Winter hat dieses Jahr so gut wie gar nicht stattgefunden. Wenn allerdings länger als 100 Tage kein Flugwetter herrscht, verschlechtern sich die hygienischen Bedingungen im Bienenstock. Darmerkrankungen sind die Folge.“

Das massenhafte Sterben der nützlichen Insekten ist kein rein amerikanisches Phänomen. Zum Beispiel fielen im Winter 2002/2003 im Durchschnitt etwa 30 Prozent der deutschen Bienenvölker der Varroamilbe zum Opfer. Weitere Erkenntnisse über die Populationsschwankungen erhoffen sich die beiden Forscher von einem bundesweiten Monitoring. Darin werden seit Oktober 2004 mehrere tausend Bienenvölker regelmäßig auf Viren, Krankheitserreger oder Umweltgifte untersucht. Der häufig behauptete Zusammenhang zwischen Bienensterben und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hat sich bei der wissenschaftlichen Untersuchung bisher nicht bestätigt. Nach übereinstimmender Meinung beider Experten werden die fleißigen Insekten also auch 2007 wie gewohnt die Blüten in Gärten, auf Obstwiesen und Äckern bestäuben und für gute Ernten und Honig sorgen.

Mehr zum Thema hier!
www.deutscherimkerbund.de