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Der Wildapfel (Malus xrobusta5) kann sich gegen die Krankheit wehren. Foto: Andreas Peil, JKI Pillnitz
23.04.2013
Forschung & Technik

Feuerbrand: Der Resistenz auf der Spur

Wissenschaftler finden im Wildapfel genetische Grundlagen, um gegen Feuerbrand unempfindliche Obstsorten zu züchten

Feuerbrand ist eine bakterielle Erkrankung, die im Obstbau verheerende Schäden verursacht. Das Feuerbrandbakterium Erwinia amylovora macht sich vor allem über Äpfel- und Birnbäume her. Die Bekämpfungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Bisher helfen nur Pflanzenschutzmittel mit dem Antibiotikum Streptomycin, für das jedoch Alternativen gesucht werden. Nach schweren Infektionen im Vorjahr darf es in Deutschland 2013 in begrenztem Umfang in Jungplantagen eingesetzt werden. Bei schwerem Befall bleibt nur der Rückschnitt und die radikalste aller Maßnahmen, die Rodung.

Der Wildapfel wehrt sich

Die Wissenschaftler suchen seit vielen Jahren nach Möglichkeiten, die hoch ansteckende Krankheit zu stoppen. Nun scheint sich eine neue Lösung abzuzeichnen. Der Wildapfel Malus x robusta 5 ist in der Lage, sich gegen die Pflanzenkrankheit zu wehren. Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der Michigan State University in den USA entdeckten eine sogenannte Gen-für-Gen-Beziehung: Das Feuerbrandbakterium besitzt ein Gen, das im Wildapfel Malus x robusta 5 eine Resistenz hervorruft.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des JKI mit Fachleuten der ETH Zürich und Agroscope Wädenswill in der Schweiz konnten die Wissenschaftler in Malus x robusta 5 zudem den Gegenspieler des Bakteriums, ein Resistenz-Gen, genau lokalisieren. 

Resistente Sorten züchten

Diese neuen und vielversprechenden Erkenntnisse werden nun vertieft. Die Wissenschaftler schauen sich die Wildapfelarten noch genauer an, um zu verstehen, wie sich die Pflanze gegen die Erkrankung wehren kann. Parallel dazu rückt die Züchtung in den Fokus. Auf der Basis der neuen Ergebnisse versprechen sich die Züchter einen deutlichen Fortschritt bei der Entwicklung Feuerbrand resistenter Sorten. Bisher gibt es solche nämlich nicht. Die Obstbauern haben lediglich die Wahl zwischen sehr anfälligen, mittel anfälligen und weniger anfälligen Sorten.

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