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Nicht immer kann man solch leckere Himbeeren ernten. Foto: fotolia
09.08.2012
Haus & Garten

Blattläuse auf Johannisbeeren und Himbeeren

Verkrüppelte Triebspitzen weisen auf "Ameisenkühe" hin

Ärgerlich, bei der Johannis- oder Himbeerernte von Ameisen attackiert und womöglich mit Ameisensäure bespritzt zu werden. Für Ameisen sind Menschen  Eindringlinge, gegen die sie ihre „Melkkühe“ mit allen Mitteln verteidigen. Die Läuse scheiden Honigtau aus, eine bevorzugte Nahrungsquelle für Ameisen.

Kleine Johannisbeertriebblattlaus

Die Kleine Johannisbeertriebblattlaus- Aphis (Aphidula) schneideri verursacht ab Juni/Juli Blattverkrüppelungen vor allem an Schwarzer Johannisbeere: dichte Büschel verformter Blätter, die zum Blattstiel abwärts gekrümmt sind. An Blättern und Trieben sitzen zahlreiche etwa zwei Millimeter große graugrüne mit Wachs bepuderte Läuse. Neben den Blattverkrüppelungen verursachen sie auch Triebstauchungen und Verdrehungen. Der Honigtau der von den Blattläusen ausgeschieden wird, zieht Ameisen an. Auch Schwärzepilze siedeln sich darauf an.

Die Blattläuse überwintern im Eistadium an den Trieben und schlüpfen im Frühjahr. Im Sommer treten geflügelte Läuse auf, die sich bei dieser nicht wirtswechselnden Art nur auf Johannisbeeren verbreiten. Die Wintereier werden im Herbst abgelegt.

Der Schädling ist in den letzten Jahren örtlich verstärkt aufgetreten und kann auch das Virus der Adernbänderung (Gooseberry vein-banding) übertragen. 

Kleine Himbeerblattlaus (Himbeertrieblaus)

An Himbeersträuchern bewirkt die Kleine Himbeerblattlaus (Himbeertrieblaus) - Aphis(Aphidula) idaei, dass die Blätter der Triebspitzen sich verdrehen und zum Blattstiel abwärts krümmen. An den Blättern sitzen graue, mit Wachs bepuderte Blattläuse. Die Saugschäden an den Pflanzen halten sich in Grenzen. Gefährlich ist die Blattlausart nur als möglicher Überträger verschiedener Viruskrankheiten, wie zum Beispiel des Himbeer-Ader-Chlorose-Virus. 

Die Blattlaus überwintert im Eistadium an den Knospen im oberen Rutenbereich. Im Frühjahr, etwa im März und April, schlüpfen die zunächst ungeflügelten, bis 1,8 Millimeter großen, hell- bis graugrünen Blattläuse. Sie bilden Kolonien an Trieben und Blättern. Später entwickeln sich auch geflügelte Tiere, die vorrangig einzeln an den Blattunterseiten zu finden sind. Im Herbst treten dann wieder ungeflügelte Läuse auf, die die Wintereier ablegen. Auch diese Blattläuse haben wegen ihrer Honigtauausscheidungen regelmäßig Ameisenbesuch und bieten Schwärzepilzen einen Nährboden. 

Bekämpfungsmöglichkeiten

Vorbeugend empfiehlt es sich, befallene Triebspitzen im Frühjahr abzuschneiden. Gegen die Johannisbeertrieblaus sind Insektizide auf Thiachloprid- oder Kali-Seife-Basis zugelassen. Gegen die Kleine Himbeerlaus sind im Haus- und Kleingarten in der Regel keine Behandlungen nötig.

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