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Der Falter des Maiszünslers. Die Larven verursachen die Schäden an der Maispflanze. Foto: Bayer CropScience
28.11.2011
Forschung & Technik

Kann der Maiszünsler auf seinem Weg nach Norden gebremst werden?

Landwirtschaftskammer Niedersachsen untersucht verschiedene Bodenbearbeitungsvarianten

Der Maiszünsler breitet sich aus. Auch in Deutschland. Bedeutet das das Ende der Mais-Erfolgsgeschichte? Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat in Versuchen herausgefunden, dass die richtige Bodenbearbeitung dazu beiträgt, den gefährlichen Schädling auszubremsen.

Der immer häufiger auftretende Maiszünsler könnte die Mais-Erfolgsstory beenden. Mittlerweile ist der Schmetterling auf seinem Weg nach Norden in Niedersachsen angelangt. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen befürchtet Mindererträge von 30 Prozent. Mais wird in den letzten Jahren auf immer mehr deutschen Ackerflächen angebaut. Das hat zwei Gründe: Mais ist mittlerweile der bedeutendste Rohstoff für Biogasanlagen und neben Futtergräsern das wichtigste Rinderfutter. 

Zerkleinern, quetschen, knicken

Wie ist dem gefräßigen Schädling beizukommen? Er lässt die Pflanzen abknicken, schafft Eintrittspforten für Schadpilze und beeinträchtigt die Futterqualität (Fusarium-Belastung). Die Landwirtschaftskammer hat Versuche mit verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten durchgeführt. Ziel war es, nach der Ernte im Herbst möglichst keine Pflanzenreste auf dem Boden und keine heilen und innen trockenen Maisstoppeln in den oberen zehn Zentimetern Bodenschichten zu hinterlassen. Dann können sich die Larven im Frühjahr nicht verpuppen und ihr Entwicklungszyklus ist unterbrochen.   

Besonders wirksam waren zerkleinernde Mulcher, quetschende schwere Walzen und schneidende Scheibeneggen. Im Winter dringt Feuchtigkeit an den Schnittflächen sowie an Rissen und Spalten in die Pflanzenreste ein, so dass sie schneller verrotten. Scheibeneggen dürfen nur wenige Zentimeter tief arbeiten, dann ist der Effekt größer. Wird der Boden anschließend in einem zweiten Arbeitsgang gepflügt, bleibt ein „sauberer“ Acker, nahezu frei von Pflanzenresten an der Oberfläche, zurück. Besonders wirksam sind diese Maßnahmen, wenn möglichst viele Landwirte sie umsetzen. Sonst fliegt der Maiszünsler von schlecht bearbeiteten wieder auf gut bearbeitete Flächen ein, und die erhoffte Wirkung verpufft.  

Alternative Bekämpfungsmöglichkeiten

Durch gezielten Maschineneinsatz kann der Schädling ausgebremst werden. Der Anbau gentechnisch veränderter Sorten, die ein Toxin gegen den Schmetterling bilden, kann eine weitere Alternative sein. Die Bekämpfung mit zugelassenen Insektiziden ist schwierig. Dazu müssen die Mittel im Juni und Juli zum Falterflug ausgebracht werden. Weil der Mais dann aber oft schon größer als zwei Meter ist, sind dafür teure Spezialmaschinen erforderlich.

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