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Elsbeeren in voller Blüte. Foto: Christian Wolfsgruber
05.07.2011
Haus & Garten

Die Elsbeere – Baum des Jahres 2011

Prädikat wertvoll: begehrtes Holz und bewährte Arznei

Hinter dem Namen Elsbeere steckt ein stattlicher Baum, der eines der teuersten Hölzer liefert. Seine Früchte nutzte schon Martin Luther als Heilmittel gegen Durchfall und Ruhr.

Die wärmeliebende Elsbeere (Sorbus torminalis) wächst vor allem an sommerwarmen Hängen in Eichen- und Hainbuchenwäldern. Wenn die bis 20 Meter hohen Bäume im Mai und Juni blühen, sammeln sich auf ihren weißen Blüten in zehn bis zwölf Zentimeter breiten, lockeren Trugdolden, Käfer, Hummeln und Wildbienen, die sich am Nektar laben. Die zunächst olivgrünen zehn bis 18 Millimeter langen Früchte färben sich mit ihrer Reife im Oktober rötlichgelb. Ihre Schale ist hell punktiert durch zahlreiche Korkwarzen. Um genießbar zu werden, müssen die teigig-mehligen Früchte die ersten Nachtfröste erlebt haben. Sie können dann zu allerlei Leckerem wie Gelee, Marmelade, Saft oder auch etwa mit Wodka zu einem Aufgesetzten veredelt werden. Vögel und Säugetiere fressen die Früchte und verbreiten sie. Dieser Vorgang ermöglicht erst die Keimung. Im Herbst zählt die Elsbeere, die zu den Rosengewächsen gehört, mit einer orangeroten bis lederbraunen Färbung ihrer ahornartig gelappten Blätter zu den buntesten unserer Laubbäume.

Der eher in Vergessenheit geratenen Elsbeere wird nun als Baum des Jahres 2011 wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zuteil und damit auch ihrem wertvollen Holz: Hart, schwer und rötlich gelb wird es für Möbel und Musikinstrumente verarbeitet. 1996 soll ein niedersächsischer Elsbeerstamm rund 7.500 Euro pro Festmeter erzielt haben. Die makelloseste aller Elsbeeren* auf der Welt, genannt die „schöne Elze“, soll sich im Würzburger Steinbachtal befinden und 16 Meter astfrei in die Höhe ragen.

*Mythos Baum, blv Verlagsgesellschaft

Die Vorgänger der letzten Jahre:

Eindrücke aus dem Elsbeerreich in Österreich