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Freude am Garten - ein Ort, an dem man sich wohlfühlt und die Seele baumeln lassen kann. Foto: iStock
Pressemitteilung
28.04.2014 - Frankfurt/Main

IVA: Auch im Garten brauchen Pflanzen Schutz

Neuer Ratgeber zum fachgerechten Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten / Kritik an Greenpeace-Kampagne

Pünktlich zum Start in die Freiluftsaison präsentiert der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) seinen neuen Ratgeber „Aus Freude am Garten – Integrierter Pflanzenschutz leicht gemacht“. Auf 32 Seiten erfahren Hobbygärtner, wie sie ihre Pflanzen gesund und gut versorgt halten, wie sie sie schützen und heilen können, wenn Schädlinge und Krankheiten sie bedrohen.

Garten- und Balkonpflanzen setzen Farbtupfer in die Landschaft und sind gleichzeitig eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und bestäubende Insekten. Anlässlich der Veröffentlichung seines Leitfadens kritisiert der IVA deshalb die seit etwa einem Jahr laufende Greenpeace-Kampagne, die den Privatgarten zur Zielscheibe macht.

Die IVA-Broschüre will dem Gartenfreund die Grundlagen des integrierten Pflanzenschutzes vermitteln, und zwar spezifisch zugeschnitten auf den Haus- und Kleingarten. Die Leitidee ist, dass vorbeugende Maßnahmen wie die richtige Auswahl der Sorten und des Standorts oder auch der Einsatz von Nützlingen Vorrang vor chemischen Maßnahmen haben. Damit soll die Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel im Garten auf das unverzichtbare Maß reduziert werden.

„Wir wollen vor allem, dass die Menschen Freude an ihrem Garten haben; er soll ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt und die Seele baumeln lassen kann. Dazu wollen wir mit diesem Ratgeber beitragen“, sagt Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des IVA. Blühende Gärten haben aber auch eine wichtige ökologische Aufgabe und dienen der Förderung der biologischen Vielfalt, betont Koch-Achelpöhler: „Wir sind im Garten nicht allein; er bietet auch Lebensraum, Rückzugsort und Überwinterungsmöglichkeit für wild lebende Tiere wie Igel, Vögel und viele nützliche Insekten.“

Vor diesem Hintergrund kritisiert er eine aktuelle Kampagne von Greenpeace, die in der Vorwoche aus angeblicher Sorge um die Biene vor Blumen und Zierpflanzen gewarnt hatte. Auf verschiedenen Pflanzen hatten die Aktivisten Spuren von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Allerdings mussten sie in der Studie, die zur Begründung der Kampagne herhält, eingestehen, dass sie gar nicht wissen, ob die Funde überhaupt einen Einfluss auf Bienen haben.

„Ein Fall von blindem Aktionismus“, kommentiert Koch-Achelpöhler: „Aus der Forschung wissen wir, dass den Bienen neben der eingeschleppten Varroa-Milbe auch der Mangel an Nahrungsquellen zusetzt. Haus- und Kleingärten haben hier eine wichtige Funktion. Mit jeder Blume, die wegen der maßlos übertriebenen Kampagne nicht gekauft und eingepflanzt wird, leistet Greenpeace der Biene einen Bärendienst.“

Im Detail erläutert der IVA-Ratgeber, wie man Marienkäfer zur Hilfe rufen kann, wenn die Blutlaus dem Apfelbaum zu Leibe rückt, oder erklärt, dass die Larven der Schwebfliege am Tag bis zu 80 Blattläuse vertilgen – ein Nützling also, den jeder in seinem Garten willkommen heißen sollte. Auch wie man gegen den Befall mit dem lästigen Grauschimmel vorbeugen kann, der sich über die selbst gezogenen Erdbeeren hermacht, erklärt der Ratgeber.

Aber der Botrytis-Pilz, wie der Grauschimmel offiziell heißt, zeigt auch, wo nicht-chemische Methoden an ihre Grenzen kommen. Denn bei Dauerregen während der Erdbeerblüte lässt sich der Befall nicht verhindern. Wer dann nicht ganz auf die Erdbeeren aus dem eigenen Garten verzichten will, muss den Weg in den Fachhandel antreten, um sich dort ein geeignetes Fungizid empfehlen zu lassen.

Auch zur Vorbeugung gegen Mehltau an Rosen findet der Gartenfreund Tipps; aber wenn der Befall da ist, kann nur noch ein geeignetes Fungizid die Rosen retten. Ganz ohne Pflanzenschutz geht es auch im heimischen Garten nicht.

Für chemischen Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten gelten aus gutem Grund aber andere Regeln als bei den Profis in der Landwirtschaft. Weil Hobbygärtner nicht über die gleiche Sachkunde verfügen können wie Landwirte, müssen Pflanzenschutzmittel für den Hausgebrauch besonders strengen Kriterien genügen.

Vor dem Kauf muss geschultes Verkaufspersonal die Kunden über den korrekten und sachgerechten Einsatz der Mittel beraten und informieren. Deshalb gibt es auch ein Selbstbedienungsverbot: in Gartencentern oder Baumärkten müssen Pflanzenschutzmittel unter Verschluss gehalten werden. Zur Anwendung hat der IVA ein Merkblatt entwickelt, das an vielen Verkaufsstellen ausliegt und von der Internetseite des Verbands heruntergeladen werden kann.

Die Broschüre ist kostenlos und kann  >> hier online bestellt werden.

Das Merkblatt „Pflanzenschutz richtig gemacht: 10 gute Ratschläge für Anwender im Haus- und Kleingarten“ steht  >> hier zum Download zur Verfügung.

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