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Eröffnung der BUGA-Sonderschau "Feldkulturen" in Stölln/Havelland durch D. Ebert (3. v. l.), Dr. Schramm (Mitte), U. Folgart (2. v. r.) und T. Wagner (r.). Foto: IVA
Pressemitteilung
23.04.2015 - Stölln

BUGA-Sonderschau zeigt Vielfalt des heimischen Ackerbaus

„Pfad der Feldkulturen“ offiziell eröffnet

Gemeinsame Pressemitteilung von Kreisbauernverband Havelland e. V. und Industrieverband Agrar e. V.

Die Besucher der Bundesgartenschau (BUGA) 2015 in der Havelregion können jetzt nicht nur Gärten und Parks bestaunen, sondern auch viel Wissenswertes über die Vielfalt des Ackerbaus und die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft erfahren. Am Standort Stölln wurde die BUGA-Sonderschau „Feldkulturen“ jetzt offiziell eröffnet. Stölln ist bekannt durch den Flugpionier Otto Lilienthal, der hier die meisten seiner Flugversuche absolvierte.

Entlang des sogenannten Fliegerpfads, der die zwei Stöllner BUGA-Standorte verbindet, hat die Agrargenossenschaft Stölln e. G. dafür insgesamt 14 heimische Feldkulturen in jeweils 18 Meter breiten Streifen angelegt. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Agrargenossenschaft Stölln, Detlef Ebert, werden in Stölln rund 380 000 BUGA-Besucher erwartet.

Großformatige Tafeln informieren die Besucher im Vorbeigehen über Ackerkulturen, wie Roggen, Weizen, Gerste, aber auch seltener angebaute Feldfrüchte wie Buchweizen, Lupinen oder Ackerbohnen. Neben Daten zum Anbau enthalten die Tafeln auch Hintergründe zu Saat-, Dünge- und Erntezeitpunkten sowie zu den Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, die die jeweilige Kultur bedrohen können. Zusätzlich gibt es Tafeln mit übergreifenden Themen, wie der Entwicklung der Welternährung, der Bedeutung des Bodens, Erklärungen zum integrierten Pflanzenbau und anderen Aspekten.

Udo Folgart, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Landesbauernpräsident in Brandenburg, machte im Rahmen eines Fachgesprächs in Stölln deutlich, dass die Landwirte vor überaus großen Herausforderungen stünden. „Neben der Versorgung einer ständig wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln spielt der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Kulturlandschaft für nachfolgende Generationen eine immer größere Rolle.“

Da weltweit der Umfang der landwirtschaftlichen Flächen immer geringer werde, müsse der Flächenertrag auf den verbleibenden Flächen kontinuierlich gesteigert werden. „Dazu benötigen wir eine effiziente Agrarforschung, die die Landwirte berät und die Grundlagenforschung vorantreibt. Große Bedeutung kommt dabei der Pflanzenzüchtung zu.“ Während früher „nur die Ertragssteigerungen im Vordergrund“ gestanden hätten, sind die Züchtungsziele heute wesentlich vielfältiger. Aktuell komme es mehr auf Resistenzzüchtung gegen Pflanzenkrankheiten, eine bessere Anpassung an Trockenstress oder eine bessere Standfestigkeit an. „Ein gutes Beispiel ist da der Roggen, der die wichtigste Getreidefrucht in Brandenburg ist“, so Folgart. „Mit Einführung der Hybridsorten konnten die Erträge deutlich gesteigert und die Pflanzengesundheit weiter verbessert werden.“

Unterstützt wird die Ausstellung vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA), dem Zusammenschluss deutscher Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern. IVA-Präsident Dr. Helmut Schramm erläuterte bei dem Fachgespräch die Motivation des Wirtschaftsverbandes: „Zu viele wissen heute zu wenig darüber, wie unsere Lebensmittel produziert werden. So entsteht oft ein romantisch verklärtes Bild von Landwirtschaft. Diese Sonderschau der Agrargenossenschaft Stölln zeigt, wie heute moderner Ackerbau betrieben wird und was es dazu braucht: gesunde Böden, ertragreiche Sorten, die richtige Düngung, wenn nötig Pflanzenschutz und vor allem Landwirte mit Know-how.“

Zu den anstehenden Plänen der Bundesregierung, die Düngeverordnung zu novellieren, äußerte sich Torsten Wagner, Vize-Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, im Rahmen des Fachgesprächs kritisch: „Beim Düngerecht muss es weiterhin um eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Nutzpflanzen im Einklang mit dem Gewässerschutz gehen. Die geplante Novelle der Düngeverordnung wird dem bislang nicht gerecht“, stellte Wagner fest. „Neuerliche Auflagen für teure Gülle- und Mistlagerkapazitäten in Zeiten schlechter Preise für Milch und Schweinfleisch treiben unterdessen nur den Strukturwandel voran“, so Wagner. Auch widerspräche die Verkürzung der Ausbringezeiten von Düngemitteln dem Wirtschaften mit der Natur. „Die Pflanzen brauchen den Dünger, wenn Temperatur und Wasserversorgung passen. Gesetzlich festgelegte Zeitpunkte sind nach allen fachlichen Kriterien der falsche Weg“, sagte Wagner.

Die BUGA 2015 in der Havelregion wurde am 18. April 2015 eröffnet und ist bis zum 11. Oktober 2015 zu besichtigen. Zur BUGA 2015 gehören Standorte in Brandenburg an der Havel, Premnitz, Rathenow, Amt Rhinow/OT Stölln und der Hansestadt Havelberg. Bis Oktober werden an allen Standorten insgesamt 1,5 Millionen Besucher der Bundesgartenschau erwartet.

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