Absatz an Pflanzenschutzmitteln schrumpfte 2019 / Umsätze der Hersteller seit Jahren rückläufig
„Wenn die vergangenen Jahre eines widerlegt haben, dann das Vorurteil, Landwirte spritzen Pflanzenschutzmittel ohne Maß und Verstand. Im Gegenteil: Wir sehen, dass das Prinzip des Integrierten Pflanzenschutzes – so viel wie nötig, so wenig wie möglich – in der Praxis funktioniert“, kommentierte IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer die BVL-Statistik: „Wenn, etwa bedingt durch die Trockenheit der vergangenen Jahre, weniger Krankheits- oder Schädlingsdruck herrscht, unterbleiben viele Behandlungen; Landwirte sind rationale ökonomische Entscheider.“
Zugleich erinnerte der IVA daran, dass sichere Erträge und hohe Qualität keine Selbstverständlichkeit sind und den Landwirten zum Schutz ihrer Ernten, auch zur Vorbeugung gegen Resistenzen, in Zukunft weiterhin eine breite Palette an Pflanzenschutzmitteln zur Verfügung stehen muss. Im vergangenen Jahrzehnt ist in der Europäischen Union, die weltweit das strengste Zulassungssystem hat, für vier nicht wieder genehmigte Wirkstoffe im Durchschnitt nur ein neuer Wirkstoff auf den Markt gekommen. Fehlen Pflanzenschutzmittel, können so selbst in großen Anbaukulturen wie Raps, Zuckerrüben oder Kartoffeln Pflanzenkrankheiten und Schädlinge kaum noch wirksam bekämpft werden.
„Die Landwirtschaft muss im Pflanzenschutz flexibel bleiben. Erst 2016 hatten wir die Situation, dass nach einem nassen Frühsommer etwa bei Wein oder Kartoffeln in einzelnen Regionen Totalausfälle drohten, die nur durch den Einsatz moderner Fungizide verhindert werden konnten“, erinnerte Gemmer: „Wenn wir regionale Lebensmittel wollen, müssen wir den Landwirten vor Ort auch die Möglichkeiten an die Hand geben, hier zuverlässig zu produzieren.“
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