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Saubere Sache: Trinkwasser in Deutschland. Foto: istockphoto
Aktuelles
27.04.2011

Verbraucher schlecht beraten

IVA kritisiert TV-Beitrag zu Uran im Trinkwasser

Frankfurt/Main - Uran im Trinkwasser? Allein die Frage ist für viele Verbraucher Besorgnis erregend, denn sie denken bei Uran erst einmal an Kernkraftwerke und Nuklearwaffen. Was viele naturwissenschaftliche Laien nicht wissen: Uran kommt, wenn auch nur in winzigen Mengen, an vielen Stellen in der Natur vor und kann über Böden und bestimmte Gesteinsformationen in das Grundwasser gelangen. Diese Mengen sind jedoch so gering, dass es die ganz überwiegende Mehrheit der Haushalte nicht betrifft.

Mit den Sorgen und dem Unwissen der Verbraucher spielt nach Ansicht des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) ein aktueller Beitrag im Dritten Programm des NDR-Fernsehens. Statt den Zuschauer zu orientieren und die Fakten einzuordnen, wird das Schreckensbild von mit Uran „kontaminiertem“ Trinkwasser an die Wand gemalt. Und trotz der Komplexität der Materie wird auch gleich eine einfache Erklärung – stets im Konjunktiv – mitgeliefert: Schuld am Urangehalt des Wassers sind die Phosphatdünger in der Landwirtschaft.  

Tatsächlich enthalten Rohphosphate und damit auch Phosphatdünger geringe Spuren von Schwermetallen wie Cadmium und Uran. Nach Berechnungen des IVA entsprechen die jährlich durch die Düngung den Böden zugeführten Mengen Uran nur einem Dreitausendstel des natürlichen Vorkommens im Boden. Die Trinkwasserkommission des Bundesgesundheitsministeriums hatte 2008 zu Phosphatdüngern festgestellt, dass dieser Eintragspfad „seit der freiwilligen Selbstkontrolle der Mitgliedsfirmen des Industrieverbands Agrar e. V. vom Jahre 1984 zur Bevorzugung schwermetallarmer Phosphate bei der inländischen Herstellung von Phosphatdüngern an Bedeutung wesentlich verloren hat“.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat vor wenigen Tagen eine neue Broschüre zum Thema Trinkwasser veröffentlicht und geht dabei auch auf das Thema Uran ein. Was in den Schlagzeilen als Elefant die Verbraucher beunruhigt, ist nach Einschätzung des UBA in der Realität nur eine Mücke. Dass Panikmache jedoch nicht ohne Wirkung bleibt, zeigte sich auch in dem TV-Beitrag. Eine Mutter kauft Wasser lieber in Flaschen aus dem Supermarkt, statt sich auf ihren Wasserversorger zu verlassen. Wenn das die Orientierung ist, die der Beitrag vermitteln will, ist dies nicht nur ein teurer, sondern auch ökologisch mehr als fragwürdiger Rat, bemängelt der IVA.

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