Etliche Finanzmarktakteure, darunter etwa die Commerzbank, haben sich in diesem Jahr aus der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln verabschiedet. Sie reagierten damit auf den öffentlichen Druck von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), wie Foodwatch, Oxfam oder Weed, die behaupten, dass Agrarspekulationen die realen Güterpreise treiben und somit den Welthunger verschärfen. In einem Interview mit dem Onlinemagazin NovoArgumente widerspricht Prof. Dr. Ingo Pies, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dieser Sichtweise und gibt aufgrund des inzwischen erreichten wissenschaftlichen Stands zur Erforschung der Preisentwicklung an den Nahrungsmittelrohstoffmärkten Entwarnung.
In einem aktuellen Interview bei NovoArgumente kritisiert der Ökonom Ingo Pies Kampagnen gegen die Nahrungsmittelspekulationen als Fehlalarm
Die gründliche wissenschaftliche Aufarbeitung, die in den letzten Jahren geleistet wurde, belege, dass die NGOs einen Fehlalarm ausgelöst haben. Ihre Studien weisen gravierende handwerkliche Mängel auf. Die Spekulation, also der Handel mit Nahrungsmittelzertifikaten, übt keine preisbildende und somit auch keine preiserhöhende Wirkung auf die realen Märkte aus. Dieser Fehlalarm, so Pies bei NovoArgumente, gefährdet nicht nur die Glaubwürdigkeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen, sondern stellt ein „gravierendes Selbstgefährdungspotenzial der Zivilgesellschaft“ dar, denn eine funktionierende Zivilgesellschaft braucht sachliche und fundierte Informationen. Anstatt die Terminmärkte blockieren zu wollen, sollte die Kritiker deren positive Rolle zur Verbesserung der Welternährung würdigen. Terminmärkte „leisten einen Beitrag dazu, dass die landwirtschaftliche Produktion zunimmt.“ Der Rückzug der Finanzbranche aus dem Geschäft mit Nahrungsmittelkontrakten erweist sich bezüglich der Bekämpfung des Welthungers somit als Bärendienst.
Das vollständige Interview mit Ingo Pies finden Sie >> hier
Quelle: NovoArgumente
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