Neue Lösungen im Pflanzenschutz gefragt
Seine Tochter Regina Obster verdeutlichte den Besuchern, was integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau bedeutet. Pflanzenbauliche, züchterische oder mechanische Verfahren zum Schutz der Pflanze haben stets Vorrang vor chemischen Maßnahmen, die nur dann eingesetzt werden, wenn nichts anderes mehr hilft. Aber auch für diesen Fall müssen die Hopfenanbauer vorbereitet sein. Man spritze nach dem bewährten Grundsatz „So viel wie nötig, so wenig möglich“, aber „ganz ohne chemischen Pflanzenschutz wird es auch in der Zukunft nicht gehen“, betonte Obster.
Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Frank Gemmer, zeigte den praktischen Vergleich mit Arzneimitteln auf: „Wenn wir erkältet sind, dann schonen wir uns, schlafen mehr und lutschen ein Hustenbonbon. Aber wenn das alles nicht hilft, benötigen wir Medikamente, vielleicht sogar Antibiotika“. Und damit Antibiotika weiterhin wirken, muss es verschiedene geben – nur so könne man verhindern, dass sie irgendwann nicht mehr helfen. Beim Pflanzenschutz ist es ganz ähnlich: Drei verschiedene Wirkmechanismen sollten vorhanden sein, damit der Anbauer sie variieren und so Resistenzen vermeiden kann. Für wichtige Schädlinge und Krankheiten im Hopfen ist das aber längst nicht mehr gegeben, so Gemmer.
Verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzenschutzmitteln bedeutet auch, die richtigen Geräte einzusetzen und Aufwandmengen mithilfe digitaler Werkzeuge zu reduzieren. Wie das praktisch aussehen kann, führte Johann Portner, Leiter der Arbeitsgruppe Hopfenbau der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), vor. Gekoppelt mit einer Kamera und einem Sensor erkennt die Pflanzenschutzspritze die einzelne Hopfenpflanze und gibt bei einer Gießbehandlung das Mittel nur unmittelbar an der Pflanze ab. Im Vergleich zu früher lassen sich damit über 80 Prozent Pflanzenschutzmittel einsparen.
>> Bericht Hopfenpflanzerverband Hallertau e. V. (YouTube-Video)
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