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Dr. Sven Hartmann ist Leiter der IVA-Fachbereiche Pflanzenernährung und Biostimulanzien. Foto: IVA
Aktuelles
11.05.2020

Der Düngemittelmarkt zwischen Dünge-VO und Corona

Dr. Sven Hartmann zu den Herausforderungen für die Mineraldünger-Industrie

In den letzten beiden Jahren sind die Düngerabsätze hauptsächlich aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen und der Witterung für die Hauptnährstoffe rückläufig. Speziell bei Stickstoff waren rückläufige Absätze von 10 Prozent pro Jahr zu verzeichnen. Im laufenden Düngerjahr scheinen sich die Absätze wieder zu stabilisieren.

Weiterhin vollzieht sich eine Verschiebung hin zu effizienteren Düngemitteln: Insbesondere Nitrat-basierte und schwefelhaltige Düngemittel konnten profitieren. Demgegenüber hatten aber auch Kalke in den letzten Jahren einen Zuwachs zu verzeichnen.

Wird sich dieser Trend weiter fortsetzen? Was sind die treibenden Faktoren dieser Entwicklung? Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Grundsätzlich unterliegen die Absätze mineralischer Düngemittel den elementaren Einflussgrößen wie der Preisentwicklung für Agrargüter, den Ertragserwartungen und dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld. In den letzten beiden Jahren haben die widrigen Witterungsverhältnisse und die spürbaren Ertragsrückgänge Spuren hinterlassen.

Aber auch die politischen Rahmenbedingungen haben einen direkten Einfluss auf den Nährstoffeinsatz und -absatz in Deutschland. Die Verschärfung der Düngeverordnung bleibt nicht ohne dämpfende Auswirkungen. Ob härtere Vorgaben in den roten Gebieten oder höhere Anrechnung von Stickstoff aus organischen Nährstoffquellen, alles führt dazu, dass der Anteil für Mineraldünger weiter schrumpfen wird.

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie befand sich der Düngemittelmarkt in einer Seitwärtsbewegung. Die Preise für Düngemittel hatten sich auf mittlerem Niveau eingependelt; hierfür maßgeblich ist die Preisentwicklung auf den globalen Stickstoffmärkten, angetrieben von Ostasien, Indien und Südamerika.

Um die Produktion aufrechtzuerhalten und die Lieferketten zu schützen, haben die im Industrieverband Agrar organisierten Düngemittel-Hersteller umgehend strikte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen – bisher mit Erfolg. Bis jetzt sind weder Produktionsausfälle zu verzeichnen noch Lieferengpässe erkennbar, die Versorgung der Landwirtschaft und des Handels funktioniert ohne gravierende Einschränkungen.

Wir sind überzeugt, dass Mineraldünger aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften als effizienteste Nährstoffquelle weiterhin eine essenzielle Bedeutung in der Pflanzenernährung haben. Zukünftig wird ein effizienterer Einsatz von Nährstoffen, gleichbedeutend mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt, immer wichtiger. Hier kommen die Vorteile moderner Mineraldünger besonders zum Tragen: Mit innovativen Lösungen wie Inhibitoren, Biostimulanzien oder Precision Farming bieten wir als Partner der Landwirtschaft bereits heute intelligente Ansätze, um die Bestände exakt und bedarfsgerecht zu versorgen und ungewollte Verluste in die Umwelt zu vermeiden.

Die Hersteller von Mineraldüngern und Biostimulanzien arbeiten mit Nachdruck daran, auch zukünftig wirksame und qualitativ hochwertige Lösungen zu angemessenen Preisen bereitzustellen. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland und darüber hinaus meistern.

Quelle: DLG-Mitglieder-Newsletter vom 1. Mai 2020

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