Agra-Europe · AgE-Ticker:
Stelldichein beim Bundeskanzler
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 19:28
Stelldichein beim Bundeskanzler

Stelldichein beim Bundeskanzler

BERLIN. Es ist einer dieser seltenen Höhepunkte, den der Berliner Politikbetrieb in der anstehenden Woche zu bieten hat: Landwirtschaft wird Chefsache. Für Donnerstag (11.4.) hat Bundeskanzler Olaf Scholz die rund 30 Mitglieder der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) zum anderthalbstündigen Austausch ohne Mittagessen in sein Amt eingeladen. Die ZKL kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. Eingesetzt im Juli 2020 vom Kabinett und angebunden an die damalige Kanzlerin Dr. Angela Merkel, ist seit dem Regierungswechsel der Bundeslandwirtschaftsminister für die Zukunftskommission zuständig. In deren Kreisen argwöhnen manche, dies sei der politischen Bedeutung der ZKL und ihrer Empfehlungen nicht zuträglich gewesen.

Hilfestellung für die Ampel

Ab nun wird alles anders - Dank der Bauernproteste, die landauf, landab und besonders im Berliner Regierungsviertel Eindruck hinterlassen haben. Erinnern wir uns, die Spitzen der Ampelfraktionen hatten im Januar die Zukunftskommission gebeten, ihnen aus der Bredouille zu helfen, und eine eilig aufgeschriebene Entschließung samt der darin aufgeführten Schlagworte mit Leben und konkreten Vorschlägen zu füllen. Je nach Perspektive geht die Bewertung der Ampelinitiative weit auseinander. Für die einen ist sie Ausdruck der eigenen Ratlosigkeit, für die anderen ein kluger Schachzug, weil sich doch wohl niemand einem Konsens entziehen könne, den die heterogen besetzte Zukunftskommission mühsam gefunden hat.

Zeitfenster nutzen

Zumindest deren Leitung ist angetan von der Vorstellung, nicht mehr nur Leitlinien für die angestrebte Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft zu entwickeln, sondern sich aufs politische Spielfeld zu begeben und den dort verantwortlichen Akteuren zu sagen, was sie denn tun sollen, um die Betriebe zu entlasten, die Tierhaltung umzubauen oder die GAP zu reformieren. ZKL-Teamchef Prof. Achim Spiller spricht von einem Zeitfenster, das es zu nutzen gelte, um die Branche auf dem Transformationspfad zu halten und zu unterstützen.

Die Erwartungen in den Reihen der ZKL könnten kaum größer sein: Sie reichen von politischen Entscheidungen, die verlässliche und langfristige Perspektiven für die Agrarbranche schaffen, bis zu notwendigen Schritten, um Ökologie, Tierwohl und Ernährungssicherheit in Einklang zu bringen. Entscheidend wird auch hier sein, was rauskommt. Man darf gespannt sein.

Ernährungspolitik im Fokus

Das gilt auch für die Ernährungspolitik, in der die Ampelkoalition bislang noch weniger auf den Weg bringen konnte als in der Agrarpolitik. Vorzuweisen hat man immerhin eine Ernährungsstrategie, die den Weg ebnen soll für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung. Diese soll stärker pflanzenbasiert sein, weniger Zucker, Fett und Salz enthalten, nicht mehr so verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehen und einen erhöhten Anteil an saisonal-regional und ökologisch-klimafreundlich erzeugten Lebensmitteln enthalten. Darüber und wie das gehen soll, debattiert der Bundestag am Freitag (12.4.). Dass die Debatte für 9 Uhr und damit in der Kernzeit des Parlaments angesetzt, macht den Stellenwert deutlich, den die Koalition dem Thema „Ernährung“ einräumt. Fehlt nur, dass insbesondere Grüne und FDP neben hehren Zielen auch gemeinsame Wege finden, diese zu erreichen. AgE

Einigung zu Handelsrestriktionen für die Ukraine erwartet
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 19:27
Einigung zu Handelsrestriktionen für die Ukraine erwartet

Einigung zu Handelsrestriktionen für die Ukraine erwartet

BRÜSSEL. Das Brüsseler Parkett wird sich zu Beginn der zweiten Aprilwoche ein weiteres Mal mit den autonomen Handelsmaßnahmen für die Ukraine auseinandersetzen. Dabei steht die Frage im Raum, ob sich der Trilog aus Kommission, Rat und EU-Parlament diesmal auf eine mehrheitsfähige Position verständigen kann. Am Montagnachmittag (8.9.) treffen sich die Vertreter der drei Organe um die bereits in der Nacht vom 19. auf den 20. März eigentlich gefundene Übereinkunft nachzuverhandeln. Wie Diplomatenkreise gegenüber AGRA-EUROPE bestätigen, wird sich der Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten (COREPER) nur wenige Stunden danach treffen, um die dann erwartete neuerliche Übereinkunft abzusegnen. Am Dienstag (9.4.) will dann der Handelsausschuss des Europaparlaments zumindest vorläufig grünes Licht geben. Eine endgültige Bestätigung des Plenums wird zwischen dem 22. und 25. April erwartet. Dies ist die letzte Plenarsitzungswoche vor der Europawahl vom 6. bis 9. Juni.

Grund für die sehr eng getakteten Termine ist, dass die kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in Kraft getretenen autonomen Handelsmaßnahmen am 5. Juni auslaufen. Für die Verzögerung des neuen Beschlusses ist maßgeblich Frankreich verantwortlich, das den zunächst gefundenen Trilog-Kompromiss abgelehnt hatte. Nachdem Paris dann dem Vorschlag, für Eier, Zucker und Geflügelfleisch eine „Notbremse“ einzuführen, wie die Mehrheit im COREPER zunächst gefolgt war, zeigte es sich mit den weiteren vereinbarten Verschärfungen dann aber nicht mehr einverstanden.

Was macht Paris?

Auf Druck des Europaparlaments hatte man sich darauf hin verständigt, zusätzlich auch die Einfuhr von Mais, Hafer, Getreideschrot beziehungsweise Grütze sowie Honig zu deckeln. Konkret heißt das, sobald die Einfuhren das Durchschnittsniveau der Importmengen von 2022 und 2023 überschreiten, greifen EU-Zölle. Nach der Trilog-Einigung forderten die EU-Botschafter dann mehrheitlich aber, den Bezugszeitraum auf die zweite Jahreshälfte von 2021 auszudehnen.

Beobachter in Brüssel erwarten, dass so auch der Trilog-Kompromiss aussehen wird. Schließlich hatte das EU-Parlament gefordert, den Bezugszeitraum auf das gesamte Jahr 2021 auszudehnen. Eine Zustimmung des französischen Botschafters könnte dennoch ausbleiben, da eine Aufnahme von Weizen und Gerste, wie zuletzt von Paris gefordert, wohl nicht kommt.

Agrarminister sprechen über Proteinstrategie

Darüber hinaus stehen im sogenannten Mini-Plenum des Europaparlaments am Mittwoch (10.04.) weitere Entscheidungen an. So wird über die Trilog-Einigung zu den sogenannten „EU-Frühstücksrichtlinien“ abgestimmt. Diese regeln unter anderem die Kennzeichnung von Honig, Marmeladen und Fruchtsäften neu. Am selben Tag werden die Volksvertreter außerdem zur Übereinkunft zum Carbon Farming ihr Votum abgeben. Den Landwirten soll es ermöglicht werden, etwa für das Anreichern von Kohlenstoff in den Böden entlohnt zu werden. Schließlich werden die Abgeordneten ihre Position zur EU-Bodenrichtlinie für die darauffolgenden Verhandlungen mit dem Rat beschließen.

Belgien hält zu Beginn der Woche eine informelle Ratstagung der Agrarminister in Limburg ab. Dabei soll am Dienstag (9.4.) auch über die strategische Autonomie der EU bei Proteinen diskutiert werden. AgE

Diversifizierte Landwirtschaft bringt Win-Win-Effekte
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 19:12
Diversifizierte Landwirtschaft bringt Win-Win-Effekte

Diversifizierte Landwirtschaft bringt Win-Win-Effekte

KOPENHAGEN /HOHENHEIM. Eine diversifizierte Landwirtschaft bringt soziale und ökologische Vorteile, während gleichzeitig nur wenige Nachteile auftreten. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Untersuchung, an der unter anderem die Universität Kopenhagen und die Universität Hohenheim mitgewirkt haben. Die Wissenschaftler analysierten dafür die Daten aus 24 Studien in elf Ländern und von insgesamt 2.655 landwirtschaftlichen Betrieben. Untersucht wurde, wie sich Diversifizierungsmaßnahmen auf soziale Faktoren wie die Lebensqualität, den Ertrag und die Ernährungssicherheit sowie ökologische Faktoren wie die Artenvielfalt auswirken. Die Resultate sind laut den Forschenden eindeutig: „Während wir nur sehr wenige negative Folgen einer landwirtschaftlichen Diversifizierung feststellen konnten, gibt es viele bedeutende Vorteile“, erklärte Studienautorin Prof. Laura Vang Rasmussen von der Universität Kopenhagen. Dies gelte insbesondere, wenn verschiedene Maßnahmen kombiniert würden.

Je mehr Vielfalt, desto besser

Die Maßnahmen zur Diversifizierung wurden von den Forschern in fünf Kategorien klassifiziert: Zeitliche Diversifizierung des Anbaus - zum Beispiel breitere Fruchtfolgen, Nicht-Kultur-Diversifizierung - zum Beispiel Hecken und Blühstreifen, Erhaltung des Bodens - zum Beispiel Gründüngung, sowie Diversifizierung der Tierhaltung und Wasserschutz. Berücksichtigt wurden Daten unter anderem zum Winterweizenanbau in Deutschland, zur Rinderhaltung in Kolumbien und zur Maisproduktion in Malawi. Die Ergebnisse zeigten den Wissenschaftlern zufolge, dass die Kombination verschiedener Maßnahmen oft zu Win-Win-Effekten führten – unabhängig von der Größe und Art der Betriebe. „Je mehr, desto besser, vor allem wenn es um die biologische Vielfalt und die Ernährungssicherheit geht“, so Rasmussen.

Mehr politische Anreize setzen

Messbare negative Effekte gab es dagegen kaum. Eine davon betraf laut den Forschenden Maßnahmen für mehr strukturelle Vielfalt, wie das Pflanzen von Hecken und Bäumen. Dies mindere, womöglich übergangsweise, die Lebensqualität der Landwirte. Die Wissenschaftler vermuten, dass das mit dem höheren Arbeitsaufwand verbunden ist. Sie empfehlen dennoch, Anreize für eine Diversifikation der landwirtschaftlichen Betriebe zu setzen. „Die eindeutig positiven Ergebnisse dieser Diversifizierungsstrategien legen nahe, dass Regierungen und Unternehmen mehr Anreize für Landwirtinnen und Landwirte schaffen sollten, solche Strategien anzuwenden“, sagte Co-Studienautorin Prof. Claire Kremen von der University of British Columbia. Die Studie „Joint environmental and social benefits from diversified agriculture“ wurde in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht. AgE

Großbetriebe müssen Beihilfen zurückzahlen
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 18:23
Großbetriebe müssen Beihilfen zurückzahlen

Großbetriebe müssen Beihilfen zurückzahlen

BRÜSSEL/PRAG. Bestimmte landwirtschaftliche Großbetriebe in Tschechien müssen an sie vor Jahren gewährte staatliche Investitionsbeihilfen jetzt zurückzahlen. Wie die Europäische Kommission am Freitag (5.4.) mitteilte, hat sie die Prager Regierung aufgefordert, Zuschüsse zu Investitionen im Obstbau, die in den Jahren 2017 und 2018 gewährt wurden, einschließlich Zinsen zurückzufordern. Nach mehr als drei Jahren der Prüfung sind die Brüsseler Beamten nun zu dem Schluss gekommen, dass diese Zahlungen nicht mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang stehen. Geldstrafen seien aber keine vorgesehen, hieß es aus der Kommission.

Genaue Beträge kann die EU-Behörde aktuell noch nicht nennen. Laut ihren Angaben ist Tschechien zunächst gefordert, alle großen Unternehmen zu ermitteln, die gemäß der durchgeführten Prüfung zu Unrecht entsprechende Beihilfen im besagten Zeitraum erhalten haben. Prag müsse die zurückzufordernden Beträge dann bestimmen.

Großbetriebe falsch eingestuft

Konkret geht es der Kommission zufolge um Gelder, die im Rahmen der sogenannten Agrarrahmenregelung aus dem Jahr 2014 von tschechischer Seite Betrieben zur Bewässerung und Umstrukturierung von Obstanlagen gewährt worden sind. Die Brüsseler Behörde kam jetzt zu dem Ergebnis, dass die besagte Regelung in diesem Fall nur kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) offenstand. Die tschechischen Behörden hätten 2017 und 2018 allerdings fälschlicherweise viele Großbetriebe als KMU eingestuft. AgE

Plukon expandiert in Polen
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 17:39
Plukon expandiert in Polen

Plukon expandiert in Polen

WEZEP/KATTOWITZ. Der niederländische Geflügelkonzern Plukon Food Group will das polnische Familienunternehmen Algas kaufen. Die Übernahme aller Geschäftsanteile wurde mit den Gesellschaftern von Algas vereinbart, wie Plukon am Dienstag (2.4.) in Wezep mitteilte. Die polnische Firma mit Sitz bei Kattowitz betreibt einen Geflügelschlachthof und Verarbeitungsanlagen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Algas einen Umsatz von umgerechnet rund 35 Mio. Euro. Mit der Integration von Algas würde Plukon noch mehr Einzelhandels- und Gastronomiekunden in Polen und anderen europäischen Märkten mit frischen und tiefgekühlten Geflügelprodukten versorgen.

Die Familie Szatan werde weiterhin am Betrieb des Schlachthofs und an der Verarbeitung beteiligt, berichtete Plukon. Außerdem sollen die familieneigenen Mastbetriebe weiterhin Broiler an den Schlachthof bei Kattowitz liefern. Die Kartellbehörden müssen die Transaktion noch genehmigen. Die Plukon Food Group verfügt nach eigenen Angaben derzeit über insgesamt 33 Niederlassungen in den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Polen. Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seinen Erlös im Vergleich zu 2022 um 300 Mio. Euro auf rund 3,1 Mrd. Euro; er gehört damit zu den Marktführern in Europa. AgE

Beratungsgremium warnt vor sinkenden Ambitionen
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 17:26
Beratungsgremium warnt vor sinkenden Ambitionen

Beratungsgremium warnt vor sinkenden Ambitionen

PARIS. In Frankreich hat der Hohe Klimarat (HCC) an die Regierung appelliert, im Kampf gegen den Klimawandel nicht nachzulassen. Das dem Premierminister unterstellte Expertengremium wandte sich am Dienstag (2.4.) mit einem Brief an Regierungschef Gabriel Attal. Die Fachleute warnen unter anderem davor, die Ambitionen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion zurückzufahren. Die jüngsten Ankündigungen ließen befürchten, dass der Klimaschutz im Bereich der Ernährungssysteme eingeschränkt werde, heißt es in dem Schreiben. Das dürfte sich auf die Zugeständnisse an die protestierenden Bauern beziehen. Die Proteste waren unter anderem vom geplanten schrittweisen Abbau der Steuererleichterung für Agrardiesel ausgelöst worden, von dem die Regierung unter dem Druck der Demonstrationen wieder vollständig abgerückt ist.

Wie der Hohe Klimarat betont, muss die Landwirtschaft nach derzeitigem Stand die Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen um den Faktor 1,25 bis 3,5 beschleunigen, wenn Frankreich seine Klimaziele erreichen will. Wenn die Branche von einer Ausnahme profitieren solle, müsse das von anderen Wirtschaftszweigen mit bereits jetzt anspruchsvollen Vorgaben ausgeglichen werden, warnt der HCC. AgE

Kaum Bedarf an Agrarland
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 17:17
Kaum Bedarf an Agrarland

Kaum Bedarf an Agrarland

BERLIN. In Deutschland stehen deutlich mehr Areale für den Ausbau von Photovoltaik-(PV)-Freiflächenanlagen zur Verfügung als nach aktuellen Abschätzungen für ein vollständig erneuerbares Stromsystem benötigt werden. Das zeigt eine Studie des Öko-Instituts. Dessen Einschätzung nach werden landwirtschaftliche Flächen für die Erzeugung von Solarenergie nur in sehr geringem Umfang benötigt. Laut der Studie könnten allein an Seitenrandstreifen, über Parkplätzen, sowie auf Industrie- und Gewerbeflächen 287 Gigawatt (GW) an Solarenergie installiert werden. Das sei deutlich mehr als die Zielgröße des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 200 GW Freiflächen-PV-Anlagen bis zum Jahr 2040. Fast 5.000 GW stünden darüber hinaus zur Verfügung, wenn technische Potenziale ausgeschöpft würden, die Synergien herstellten mit Moorflächen, Gewässern oder weiteren landwirtschaftlich hochwertigen Flächen.

Wie das Öko-Institut außerdem feststellt, steht der Großteil der Bevölkerung dem Ausbau der erneuerbaren Energien grundsätzlich positiv gegenüber. Gleichwohl gebe es angesichts konkreter Projekte oft Befürchtungen. Anlagen auf fruchtbaren Ackerböden oder wertvollen Flächen für den Tourismus würden kritisch gesehen. Laut der Studie steigt die Akzeptanz vor Ort, wenn Bürger an den Erträgen von Erneuerbaren-Energien-Anlagen beteiligt werden. Dem Öko-Institut zufolge waren Ende 2023 insgesamt 819 GW an Photovoltaik in Deutschland installiert, wobei rund ein Drittel auf Freiflächenanlagen entfielen. Gemäß EEG wird ein je hälftiger Anteil beim Zubau von Dach- und Freiflächenanlagen angestrebt. Ab 2025 sollen jährlich 9,9 GW neue Freiflächenanlagen zugebaut werden. AgE

Kritik an später Prämienauszahlung
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 17:12
Kritik an später Prämienauszahlung

Kritik an später Prämienauszahlung

GIESSEN. Verzögerungen bei der Auszahlung von Fördergeldern in Hessen beklagt der Landesvorsitzende von Naturland, Dr. Konstantin Becker. Seinen Angaben zufolge werden die Prämien aus dem Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM) frühestens Ende Mai auf den landwirtschaftlichen Betrieben ankommen. „Die HALM-Fördergelder sind an spezielle Maßnahmen im Umweltschutz und Ökolandbau gebunden, die von den Landwirtinnen und Landwirten im vergangenen Jahr erbracht wurden“, erklärte Becker am Freitag (5.4.) in Gießen. Gerade in wirtschaftlich angespannten Situationen sei es wichtig, dass die Betriebe nicht so lange auf die Auszahlung warten müssten. Der Verbandsvorsitzende führt die Verzögerung auf Probleme der in Hessen für die Prämienauszahlung zuständigen Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WIBank) zurück. Dessen ungeachtet müssten erbrachte Leistungen verlässlich vergütet werden, betonte Becker.

Dem Naturland-Landesvorsitzenden zufolge ist der digitale Agrarantrag seit seiner Einführung immer komplexer geworden, nicht zuletzt durch Vorgaben aus Brüssel und Berlin. Die Digitalisierung habe bisher nichts vereinfacht, sondern sei für die Verzögerung bei der Auszahlung und Mehrarbeit in den Landwirtschaftsämtern verantwortlich. „Im 21. Jahrhundert sollte Digitalisierung Abläufe verlässlich erleichtern und nicht zum Stolperstein werden“, mahnte Becker. AgE

Zuckerfuture auf Erholungskurs
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 17:03
Zuckerfuture auf Erholungskurs

Zuckerfuture auf Erholungskurs

LONDON. Die Preise für Zuckerfutures in London haben seit Anfang März deutlich angezogen. Der vordere Kontrakt auf Weißzucker zur Lieferung im Mai 2024 kostete dort am Freitag (5.4.) gegen 15.00 Uhr hiesiger Zeit 645,60 $/t (597 Euro); das waren 9,4% mehr als das Zwischentief vom 5. März. Damit ist das Ende Januar markierte Zwischenhoch von 670 $/t (620 Euro) wieder in Reichweite gekommen. Sollte dieses Niveau übertroffen werden, könnte sich aus charttechnischer Sicht ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend etablieren. Am 7. November 2023 war mit 736,90 $/t (682 Euro) der höchste Stand eines Maifutures seit März 2011 verzeichnet worden. Zum Jahresende war der Kurs dann bis auf das Neunmonatstief von 572,20 $/t (529 Euro) abgerutscht.

Marktexperten begründeten die zuletzt wieder festere Entwicklung am Zuckermarkt unter anderem mit den höheren Rohölpreisen. Dadurch hat sich auch Ethanol verteuert, was einen Anreiz für die vermehrte Produktion dieses Kraftstoffs aus Zuckerrohr zulasten der Zuckererzeugung bietet. Zudem sorgte die Aufwertung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar für Unterstützung. Dadurch wurden die Zuckerausfuhren Brasiliens gedämpft. Das Land ist der größte Zuckerexporteur der Welt.

Bärische Impulse aus Thailand

Dass der Zuckerfuture sich seit Dienstag (2.4.) nicht weiter verteuerte, war insbesondere der jüngsten bärischen Schätzung des thailändischen Office of the Cane and Sugar Board (OCSB) mit Blick auf die Zuckerproduktion 2023/24 im eigenen Land geschuldet. Die staatliche Einrichtung in Bangkok veranschlagte das betreffende Volumen für den Zeitraum Dezember bis März auf 8,75 Mio. Tonnen Zucker; das sind 250.000 Tonnen mehr als die Prognose der Thai Sugar Millers Corporation vom Februar. Thailand ist zweitgrößter Zuckerexporteur der Welt.

In den kommenden Wochen dürfte der Start der Zuckerrohrernte in Brasilien in den Fokus der Marktakteure rücken. Kürzlich hatte dort der Verband der Zuckerrohrverarbeiter (Unica) berichtet, dass in der ersten Märzhälfte 2024 lediglich rund 64.000 Tonnen Zucker produziert worden seien. Zum Erntebeginn könnte die Erzeugung jedoch kräftig zulegen. Fachleuten zufolge ist das zurzeit trockene Wetter in den wichtigen Anbaugebieten Brasiliens günstig für einen frühen Start der Zuckerrohrernte. Die Folge wäre wahrscheinlich Preisdruck am Zuckermarkt. AgE

BBV begrüßt geringeren Schutzstatus auf Teilflächen
Agra-Europe · Neuigkeiten:
Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
05.04.2024 - 16:43
BBV begrüßt geringeren Schutzstatus auf Teilflächen

BBV begrüßt geringeren Schutzstatus auf Teilflächen

MÜNCHEN. Der Bayerische Bauernverband (BBV) begrüßt, dass die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald den Schutzstatus von einzelnen Teilflächen herabsetzen möchte. Mit dieser Maßnahme will die Nationalparkverwaltung verhindern, dass sich der Borkenkäfer im Nationalpark sowie in angrenzenden Privat- und Staatsforsten ausbreitet. Zwei mit Fichten bewachsene Flächen im Falkensteingebiet sollen dazu aus der geschützten Kernzone in eine sogenannte Managementzone überführt werden. BBV-Waldpräsident Siegfried Jäger erklärte am Freitag (05.04.): „Aus Sicht der an den Nationalpark angrenzenden Waldbesitzerfamilien und des Bauernverbandes ist wegen der extrem hohen Borkenkäferpopulation eine noch viel stärkere Bekämpfung notwendig, um ein weiteres Übergreifen auf die Privatwälder und noch größere Schäden zu verhindern.“ Mit der Maßnahme werde zudem der Fortbestand des Nationalparks keinesfalls in Frage gestellt, so Jäger. Höchste Priorität müsse allerdings der Schutz angrenzender Wälder haben.

Aiwanger warnt vor Grassteppen

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hält den Schritt für richtig: „Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Nationalparkverwaltung jetzt noch größere Schritte gegen die Ausbreitung des Borkenkäfers unternimmt als in der Vergangenheit.“ Aiwangers Ressort ist seit der Neuauflage der Koalition der Freien Wähler mit der CSU auch für die bayerischen Staatsforsten zuständig. Aiwanger sagte, er wolle Bilder wie im Nationalpark Harz vermeiden, wo durch das Absterben der Fichtenwälder „nur noch Grassteppe“ übrig geblieben sei. Jede Eindämmungsmaßnahme müsse deshalb genutzt werden.

LBV befürchtet Präzedenzfall

Mit scharfer Kritik reagierte der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Die Entscheidung sei ein „Tabubruch“ und führe den Zweck eines Schutzgebietes ad absurdum. Die betroffenen Gebiete seien wichtige Referenzflächen dafür, wie sich der Wald ohne menschliche Eingriffe entwickle. Für den Waldumbau in Zeiten des Klimawandels sei dies auch außerhalb von Schutzgebieten von Bedeutung. Der LBV befürchtet, dass ein Präzedenzfall geschaffen werden soll, um weitere Naturzonen nach Belieben verändern zu können. Zudem sei die Maßnahme fachlich nicht erforderlich. Gerade weil es sich um relativ kleine Flächen handele, seien sie für die Borkenkäferproblematik weitgehend unbedeutend. Die nächstgelegenen Privatwälder würden außerdem gar nicht in Reichweite des Schädlings liegen. Der BBV entgegnete wiederum, dass durch die immer häufiger auftretenden Ostwinde die Käfer in der Schwärmphase auch große Entfernungen zurücklegen könnten. AgE

IVA-Header_mit_ZF_3522 × 1576.png

IVA-Zukunftsforum 2023

17. Oktober 2023 | Berlin und per Livestream

Aktuelles aus Magazin und Newsroom

Lesen Sie direkt einen unserer neuesten Beiträge oder stöbern Sie im IVA-Magazin oder unserem Newsroom nach weiteren interessanten Themen.

Maiskolben_klein.jpg
Magazin
Forschung & Technik
13.04.2024
Mit Bodenmikrobiom die Pflanzengesundheit beeinflussen
sesam Foto Pezibear Pixabay.jpg
Magazin
Schule & Wissen
10.04.2024
Sesam: Kulinarischer Import wird heimisch
1 Zwiebellaus IMG_8510.JPG
Magazin
Haus & Garten
05.04.2024
Neu in Gärten: die Zwiebellaus

Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland. Die 51 Mitgliedsunternehmen engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.

AdobeStock_373978748.jpeg

Der Verband

Die Mitgliedsfirmen des IVA entwickeln und vertreiben Pflanzenschutz- und Düngemittel für Landwirtschaft und Gartenbau, Biostimulanzien, Schädlingsbekämpfungsmittel für den Hygiene-, Haus- und Gartenbereich und sind im Bereich Pflanzenzüchtung aktiv.

Farmland_85627208SSL_istock.jpg

Fachbereiche

Im IVA gibt es die Fachbereiche Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien und Pflanzenzüchtung.

Themen

AdobeStock_445773829.jpeg

Umwelt

Landwirtschaft und Umwelt sind eng verbunden. Welche Auswirkungen haben Pflanzenschutz - und Düngemittel sowie ihre Abbauprodukte auf Böden und Gewässer? 

Farmer mit Kartoffeln_167896817_adobestock Kopie.jpeg

Ernährung

Die moderne Landwirtschaft sichert die Versorgung mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.

Landwirt mit Drohne_82821194M_123rf.jpg

Landwirtschaft in der Praxis

Die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert wächst stetig und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft wird also mehr produzieren müssen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten. Um diese Herausforderung zu meistern, werden Pflanzenschutz - und Düngemittel noch lange unverzichtbar bleiben.

Termine & Veranstaltungen

ZAM-Event-Veranstalungen-IVA-Keyvisual-538px-x-1920px-V1.jpg

Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über kommende Veranstaltungen des Industrieverbandes Agrar finden Sie hier!